Man braucht starke Nerven, sollte nicht zu viel gegessen haben und spart sich das Fitnesscenter - zumindest, wenn man den 220 Meter hohen DC Tower 1 im halbfertigen Zustand betrachten möchte und nur mit dem offenen Arbeiteraufzug seitlich des Gebäudes in den 60. Stock fahren kann. Hinunter gings dann zu Fuß. Dies habe ich für Heute.at gewagt und finde: Es hat sich echt gelohnt. Für alle, die einziehen wollen, müssen sich noch bis 2013 gedulden. Dann ist das höchste Gebäude in Österreich bezugsfertig.
Man braucht starke Nerven, sollte nicht zu viel gegessen haben und spart sich das Fitnesscenter - zumindest, wenn man den 220 Meter hohen DC Tower 1 im halbfertigen Zustand betrachten möchte und nur mit dem offenen Arbeiteraufzug seitlich des Gebäudes in den 60. Stock fahren kann. Hinunter gings dann zu Fuß. Das habe ich für Heute.at gewagt und finde: Es hat sich echt gelohnt. Alle, die einziehen wollen, müssen sich noch bis 2013 gedulden. Dann ist das höchste Gebäude in Österreich bezugsfertig.
Schon als ich erfuhr, dass der DC Tower zu den 10 Prozent der höchsten Gebäude Europas zählen wird, fand ich den Turm beeindruckend. Noch mehr, als ich las, dass in dieses Gebäude ein Fitnesscenter, ein Hotel, Büros, Wohnungen, Gastonomie und ein Skyloft Einzug halten werden. Doch als ich direkt davor stand, wurde mir die Höhenausmaße des Turms erst richtig bewusst...
Damit der Tower bei Wind nicht herumschwingt, wird innen ein Pendel befestigt, welches einen 50-Kubikmeter Wassertank eingebaut hat, der die Schwingung ausgleichen wird. Als ich dort war, war dieser noch nicht eingebaut. Deshalb wurde mir dann doch etwas mulmig als wir zum provisorischen Arbeiterlift gingen, um ins oberste, 60. Stockwerk zu fahren um die Aussicht zu genießen.
Aber gut, dachte ich: Nur nicht anmerken lassen, wie nervös es mich macht, dass wir mit einem Aufzug mit Atmungslöchern in den 60. Stock fahren sollten.
Da gehts aber ganz schön tief runter...
Je höher der Aufzug kam, desto stärker wurde das Gefühl, dass es unter mir ganz schön tief hinunter geht. Um mich abzulenken sah ich mich um. Der Wind pfiff durch die Öffnungen im Aufzug. Meine Neugier siegte und ich blickte hinunter. Das war keine so gute Idee. Deshalb setzte ich mich auf den Sessel, welcher in der Mitte des Lifts stand. Für alle Arbeiter, die solch eine Höhe auch nicht gerne haben oder einfach müde sind. Ich tat als wäre ich müde...
Ablenkung: Opa Seidel ist ältester Bauarbeiter
Mein mulmiges Gefühl wurde auch nicht besser, als mir erzählt wurde, dass der DC Tower mehr als 250.000 Tonnen Gesamtgewicht besitzt. Witzig war aber, dass der älteste Mitarbeiter bereits ein Teilzeit-Pensionist ist, der von seinen rund 600 Kollegen liebevoll "Opa Seidel" genannt wird.
Als ich nach gefühlten drei Stunden oben angekommen war, konnte ich es kaum fassen: Ich stand am höchsten Gebäude Österreichs - noch bevor es überhaupt eröffnet ist.
Besser als jeder Fitness-Stepper
Doch dann kam die nächste Überraschung: Wir gehen 50 Stockwerke wieder zu Fuß hinunter - damit ich jede Etage und ihre Eigenheiten besichtigen kann...Wenigstens keine Liftfahrt, dachte ich mir und, dass ich mir somit zumindest für diesen Tag das Fitnessstudio sparen kann. Denn das Stiegensteigen ist besser als jeder Stepper.
So erhielt ich einen umfassenden Einblick in das Bauwesen des Turms. Und ich war ehrlich beeindruckt: Zum Beispiel gab es ein gesamtes Stockwerk, welches nur für die Technik des Gebäudes reserviert ist.
Bauarbeiter beim Balanceakt
Eine Etage weiter unten wurde erzählt, dass für die Fassaden eigens angestellte "Kletterer" engagiert wurden, die kiloschwere Platten an Seilen befestigt an der Außenmauer des Turms balancierten.
Die letzten paar Stockwerke konnten bereits mit einem Original-Hauslift gefahren werden, in dem auch 2013 zukünftige Mieter ein- und aussteigen werden.
Felix, ich huldige dir
Als ich endlich wieder den Erdboden unter meinen Füßen spürte, war ich dankbar: Für die Führung und, wieder Erde unter mir zu haben. Wenn man bedenkt, dass .....
Katharina Häusler