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Kopftuch für Joggerinnen sorgt für Empörung

Heute Redaktion
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Sorgt für rote Köpfe: Running Hijabs soll bald auch in Frankreich verkauft werden.
Sorgt für rote Köpfe: Running Hijabs soll bald auch in Frankreich verkauft werden.
Bild: Decathlon Maroc

Der Sportartikelhändler Decathlon nimmt Running Hijabs ins Sortiment auf und will sie weltweit verkaufen. Das kommt bei französischen Politikern nicht gut an.

Nike, H&M und Uniqlo verkaufen sie bereits, jetzt kommt auch Decathlon mit Running Hijabs. Die Vermarktung der Kopftücher sorgt für große Aufregung im Netz. Der Artikel erschien auf der französischen Seite der Sportartikelkette. Decathlon hatte daraufhin erklärt, dass der Running Hijab, der zunächst nur in Marokko erhältlich war, auch in Frankreich verkauft werden soll.

"Wir haben intern lange darüber diskutiert, ob dieses Produkt überall auf der Welt verfügbar gemacht werden sollte", sagte Xavier Rivoire, Mediensprecher von Decathlon, zu 20 Minutes. "Die Antwort der Gruppe lautete: Ja."

Angélique Thibault, verantwortlich für die Marke Kalenji, die das Kopftuch kreiert hat, erklärt im "Figaro": "Wir stellen allen Ländern, allen Städten und Geschäften dieses Produkt zur Verfügung. Die Aufnahme ins Sortiment liegt in der Verantwortung der einzelnen Händler." Weiter betont sie, dass damit auf keinen Fall Frauen diskriminiert werden sollen.

Trotzdem hat die Ankündigung eine Welle der Empörung in den sozialen Medien ausgelöst. Die französische Feministin Lydia Guirous schreibt etwa auf Twitter: "Decathlon unterwirft sich der Islamisierung und leugnet die Werte unserer Zivilisation".

Laurence Rossignol, ehemaliges Mitglied des französischen Senats, teilte eine Erklärung der Liga für Internationale Frauenrechte: "Vergessen ist die aufklärende und emanzipierende Rolle des Sportes. Schade um die Millionen von Frauen, die auf der ganzen Welt für ihre Freiheit kämpfen", heißt es darin.

Auch Valérie Rabault, Präsidentin der Sozialdemokratischen Fraktion, spricht von einem möglichen Boykott der Sportmarke.

Gesundheitsministerin Agnès Buzyn betonte am Dienstag bei RTL, dass ein solches Produkt nicht gesetzlich verboten sei. Jedoch störe sie sich an dem Frauenbild, das damit in Verbindung gebracht werde. "Ich hätte es vorgezogen, dass eine französische Marke ein solches Kopftuch nicht fördert."

Ist die Schweiz auch interessiert?

Decathlon weist alle Kritik von sich. "Wir stehen zu unserer Entscheidung, den Sport Frauen in aller Welt zugänglich zu machen", sagte Decathlon-Sprecher Rivoire der Nachrichtenagentur AFP. Es handle sich "fast schon um ein gesellschaftliches Engagement", da es auch Musliminnen das Joggen ermögliche.

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