Haustiere

Der Hund ist weg! Was tun...?

Im Frühling ticken unsere Vierbeiner anders. Besondere Gerüche und Fährten sorgen bei Rexi und Co. zum Hormonchaos und das Herrli scheint vergessen.

Christine Kaltenecker
Teilen
Auch der besterzogenste Hund kann manchmal ausbüxen. Ruhe bewahren!
Auch der besterzogenste Hund kann manchmal ausbüxen. Ruhe bewahren!
©CKFotografie

Klar, für den Hund gibt es nichts Schöneres als ungestört jedes Grashalmerl und jeden Stein in Ruhe abzuschnüffeln und sich über die Neuigkeiten seines Reviers genau zu informieren. Wenn die Bindung stimmt, man ein sehr sozial-verträgliches und abrufbares Tier sein Eigen nennt, lässt man den Hund auch ab und an von der Leine, damit er fröhlich wedelnd seine Umgebung als Fraulis Schatten erkunden kann.

Nur eine Sekunde Unaufmerksamkeit

Im Frühling gilt hier allerdings, vor allem in ländlichen Gegenden, auf Feld- und Waldwegen große Vorsicht, denn die Brut- und Nestzeit, sowie die Pheromone läufiger Hündinnen sind selbst für den erzogensten Vierbeiner eine große Verlockung. Selbst den verantwortungsbewusstesten Hundehaltern ist es schon einmal passiert - eine Sekunde die Aufmerksamkeit nicht am Hund geparkt und Flocki fängt plötzlich an zu rennen. Und zu rennen. Und zu rennen. Rufe? Hört er nicht. Will er nicht hören. Weg ist er! Und jetzt?

DURCHATMEN! Schone deine Stimmbänder und versuche die Schnappatmung wieder in den Griff zu bekommen. In der Regel taucht das verliebte oder jagdaffine Tier nämlich mit einer "Was hast denn leicht?"-Attitüde wieder auf und kann die Aufregung überhaupt nicht verstehen. Hier ist es in erster Linie wichtig, sich nicht vom Fleck zu bewegen. Bleibe genau dort, wo dein Hund plötzlich in die Wildnis abgetaucht ist. Die meisten Hunde kehren nämlich dorthin zurück und verfallen erst dann in Panik, wenn Herrchen oder Frauchen weg sind.

Bei ängstlichen Hunden

Sollte dein Hund eher ein ängstliches Exemplar sein, nimmt es deine Panik in der Stimme wahr und bleibt deshalb lieber fern in seinem Versteck. Pettrailer raten hier - so blöd es klingen mag - leiser zu singen. Beim Gesang entspannt sich deine Stimme und suggeriert dem Hund "alles ist gut - ich warte auf dich". Sollte der Hund für dich sichtbar sein, sich aber nicht nähern wollen, gibt es mehrere Möglichkeiten ihn anzulocken:

Ignorieren: Setze dich ruhig, eher mit dem Rücken zum Hund in die Wiese, sieh aber zu, dass du ihn noch im Augenwinkel sehen kannst. Summe ruhig. Du vermittelst dem Hund mit diesem Verhalten eben NICHT, dass er "nur" zu dir kommen soll um wieder an die Leine genommen zu werden. Hunde sind schlau und wissen genau was passiert...

Ruhig Kommandos geben: Die meisten Hunde - auch die Unsicheren haben eines gelernt: Kommando befolgen bedeutet Keksi. Hier kann man das angsterfüllte Hundegehirn austricksen und zum Rattern bringen. Vielen Hunde ist der Futtertrieb dann wichtiger und sie überwinden ihre Angst für das Leckerli. Das gibts eben nur bei Frauchen oder Herrchen. 

Hund in ein Spiel verwickeln: Dreh' den Spieß um, wenn du merkst, dass dich dein Hund aus dem Gebüsch nicht aus den Augen lässt, sich aber aus irgendeinem Grund nicht traut hervor zu kommen. Nähere dich einen Schritt, lach' den Hund an und hüpf in die entgegengesetzte Richtung. Lauf ihm quasi davon und versuch ihn zu überzeugen in dein "Spiel" einzusteigen und dich zu "jagen". Bei jungen Hunden siegt dann oft die Neugier.

Im Worst Case Szenario

Falls dein Hund wirklich aus dem Sichtfeld verschwindet und er nach ungefähr drei Stunden nicht wieder aufgetaucht ist, solltest du die Polizei und umliegende Tierheime informieren. Der Mikrochip sorgt in der Regel dafür, dass du und dein Hund wieder zueinander finden. Hier sollte man allerdings beim Registrieren ein paar notwendige Dinge deponieren. Beispielsweise: "Hund fürchtet sich vor Männern - bitte nicht versuchen einzufangen". Auch auf den sozialen Netzwerken kannst du das Verschwinden deines Hundes mit einem guten Foto und diversen Details zur letzten Sichtung posten. Die Erfolgsquote bei der "Hundesuchhilfe" auf Facebook ist extrem hoch und unzählige Hunde wurden auch nach Tagen und Wochen wieder mit dem Besitzer vereint.