Mehr Sicherheit am Schulweg

Der "radelnden Bus" für den Schulweg boomt in Wien

Im Fahrradkonvoi fahren die Kleinsten der Stadt täglich gemeinsam in die Schule. Der "Bicibus" begleitet sie dabei und wird aktuell auch ausgebaut.

Wien Heute
Mit dem Bicibus können Kinder in bereits mehreren Bezirken täglich mit dem Fahrrad in die Schule fahren.
Mit dem Bicibus können Kinder in bereits mehreren Bezirken täglich mit dem Fahrrad in die Schule fahren.
Sabine Hertel

Ähnlich wie bei einem Schulbus gibt es auch beim "Bicibus", also dem "Fahrrad-Bus", fixe Routen, einen Fahrplan und Stationen, wo die Kinder und ihre Begleitung zusteigen können. Der Unterschied, alle Personen sitzen auf ihrem eigenen Fahrrad. 

Spanien als Vorbild

Die Idee zum radelnden Schulbus stammt aus Barcelona. Was im März 2021 als Bürgerinitiative startete und nur freitags angeboten wurde, hat sich mittlerweile zu einer fixen Institution etabliert. Junge Radfahrer treffen sich täglich zur gemeinsamen Fahrt in die Schule. Und auch in Wien findet die Idee seit 2022 immer mehr Anklang. Angeboten werden bereits Strecken in Hernals und Liesing, seit kurzem in Fünfhaus und in jene in Döbling soll im nächsten Monat starten.

Erste Linie zufällig entstanden

Im September 2023 entstand in Hernals aus der Not heraus eine der ersten regelmäßigen Gruppen. Da die Volksschule in der Kindermanngasse bis 2025 umgebaut wird, findet der Unterricht für die rund 300 Schülerinnen und Schüler übergangsmäßig in der Panikengasse in Ottakring statt. "Wir haben eine Alternative gebraucht, um mit den Kindern in die Schule zu kommen", sagte der Mitinitiator der Hernalser Linie, Michael Doberer dem "ORF Wien". Aus zwei Familien wurden fünf und mittlerweile ist die Gruppe auf mehr als 60 Kinder und Eltern angewachsen.

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    Sabine Hertel

    Initiative im Grätzl verankern

    In Hernals würden inzwischen auch schon Kooperationen mit lokalen Fahrradgeschäften bestehen, die sich um das Service und die Reparaturen der Kinderräder kümmern, wie Doberer im "ORF"-Gespräch sagt. Der Hernalser "Bicibus" ist dabei kostenfrei, die Eltern finanzieren ihn aus eigener Kraft, sammeln aber auch Spenden, um zum Beispiel Leih- und Starträder zur Verfügung stellen zu können. "Wir wollen es so niederschwellig wie möglich und die Eintrittsbarrieren gering halten", so Doberer. 

    In Fünfhaus existiert seit kurzem auch eine eigene tägliche Linie. In Liesing gibt es bereits mehrere davon und Döbling startet im April ein "Bicibus", jedoch noch im monatlichen Takt und in Begleitung der Polizei.

    Bewegung bei jedem Wetter

    Einer der zahlreichen positiver Effekte, neben regelmäßiger Frischluft und dem sozialen Charakter, ist auch die körperliche Aktivierung: "Wir wissen, dass drei von fünf Kindern die täglichen Bewegungseinheiten nicht bekommen", so ein Beteiligter. Durch solche Gemeinschaften würden Kinder schon früh in einem sicheren Umfeld lernen, mit dem Rad zur Schule zu fahren, heißt es bei der Radlobby. Der Bicibus fördere Gemeinschaft, Selbstständigkeit und Selbstvertrauen der Verkehrsteilnehmer von morgen. Es werde auch gezeigt, dass Kinder einen Teil des öffentlichen Straßenraums benötigen, um selbstständig mobil zu sein. Für jede Fahrt gibt es für die radelnden Kinder dann ein Pickerl in einen Sammelpass.

    Auf den Punkt gebracht

    • In Barcelona hat sich die Idee des "Bicibus" bereits etabliert
    • Kinder fahren täglich im Fahrradkonvoi auf geplanten Routen in die Schule
    • Diese Initiative hat in Wien zunehmend Anklang gefunden, so gibt es bereits in Hernals, Liesing und Fünfhaus Gruppen die fahren
    • Auch in Döbling startet im April eine eigene "Bicibus"-Route
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      Getty Images, Sabine Hertel, zVg
      red
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