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Designerin darf keinen Stoff für Kleider kaufen

Designerin Lucia Guggenberger soll für ihre Kunden Kleider schneidern. Doch die Klagenfurterin bekommt keinen Stoff, um die Mode zu produzieren.

Amra Duric
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Schneiderin ohne Stoff: Lucia Guggenberger
Schneiderin ohne Stoff: Lucia Guggenberger
Lucia Guggenberger

Kleider machen bekanntlich Leute, doch bei Lucia Guggenbeger ist es momentan genau umgekehrt. Die Leute sind da, doch die Kleider fehlen. Nach einem finanziell schwerem Jahr hat die Klagenfurterin endlich wieder Aufträge erhalten, jedoch hat sie keinen Stoff, um die Mode zu produzieren.

"Wegen dem Lockdown kann ich in kein Stoff-Geschäft gehen. Online bestellen ist auch keine Option, da ich den Stoff fühlen und mich vergewissern muss, dass die Farbe wirklich passt“, berichtet die Designerin im Gespräch mit "Heute". Dass sie nicht, wie zum Beispiel in der Baubranche üblich, mit einem Gewerbeschein einkaufen gehen kann, ärgert die 34-Jährige. "Als Schneiderin darf ich trotz Lockdown offen halten, aber nur um kleinere Reparaturen zu machen“, so Guggenberger. Gewinn macht sie damit keinen. "Weil ich offen haben darf, bekomme ich keinen Umsatzersatz. Ohne Unterstützung kann ich mich noch zwei Monate halten. Dann wird‘s knapp.“

Kärntnerin machte ihrem Ärger mit Facebook-Posting Luft

Im September hat die Schneiderin ihr neues Atelier bezogen und kämpft seitdem um jeden Kunden. "Normalerweise mache ich im Jahr zwischen zehn und 14 Brautkleider. Da wegen der Pandemie viele Hochzeiten abgesagt wurden, blieben auch die Aufträge aus. Ich habe vergangenes Jahr zwei Brautkleider geschneidert", erzählt Guggenberger. "Ich bin auch kein Einzelfall. Seit Monaten kämpfen viele kleine Unternehmen ums Überleben." 

"Weil ich offen haben darf, bekomme ich keinen Umsatzersatz. Ohne Unterstützung kann ich mich noch zwei Monate halten. Dann wird‘s knapp.“

Auf Facebook teilte die Klagenfurterin ihren Frust in einem Posting und bekam eine Flut an positiven Reaktionen. "Es hat mich sogar der Wirtschaftskammerpräsident von Kärnten angerufen." Was sich die 34-Jährige von der Regierung wünscht: "Ich würde gerne meine Anfragen umsetzen können und dafür brauche ich Material. Es wäre extrem hilfreich, wenn ich zumindest an einem bestimmten Tag in der Woche in einem Geschäft den nötigen Stoff kaufen könnte."

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