Gesundheit

Deswegen bekommen Narzissten beim Arzt Sonderbehandlung

Die Sonderbehandlung der Vermögenden und Berühmten: Warum V.I.P-Patienten wie Donald Trump ihren Ärzten Kopfzerbrechen bereiten.

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Donald Trump ist ein typisches Beispiel für das weitverbreitete V.I.P-Syndrom.
Donald Trump ist ein typisches Beispiel für das weitverbreitete V.I.P-Syndrom.
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Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstruktur empfinden sich selbst in einer Sonderposition, die aus Perspektive des Narzissten stets einer Sonderbehandlung bedarf. Deswegen haben sie auch an ihren Arzt im Falle eines gesundheitlichen Gebrechens besondere Ansprüche.

Wie der Krankenhausaufenthalt von US-Präsident Donald Trump illustriert, hat die Persönlichkeit eines solchen Menschens direkte Auswirkungen auf den Verlauf seiner Betreuung, so berichtet Psychology Today. Unter Ärzten ist das Phänomen bereits seit Jahrzehnten als „V.I.P.-Syndrom“ bekannt.

Vor allem bei reichen und berühmten Menschen ist es weit verbreitet. Im Jahr 1993 definierte der Arzt A. Jay Block das Syndrom: „Es tritt auf, wenn eine sehr wichtige Person (VIP) in eine Gesundheitseinrichtung aufgenommen wird und der Status dieser Person die Entscheidungen über die medizinische Versorgung beeinflusst“.

Narzissten ignorieren Ratschläge

Im schlimmsten Fall kann eine solche Sonderbehandlung zu einem schlechteren Ergebnis führen. Narzissten verweigern womöglich sogar ärztliche Ratschläge, sowie sie dem meisten gerne widersprechen und sich selbst als größte Wissensinstanz betrachten. Außerdem empfinden sie Krankheit als Schwäche, weswegen sie diese oft nicht einmal anerkennen.

Im Falle von Donald Trump sei dies ein medizinisches Minenfeld, auf das sich die behandelten Ärzte begeben mussten. Im Gespräch mit dem Guardian teilt ein Professor für Psychiatrie mögliche Bedenken während der Betreuung einer High-Profile-Person mit komplexer Persönlichkeit. Demnach müsste ein Arzt Angst haben, von Trump beschimpft zu werden, wenn er nicht behutsam mit dem "wichtigen" Patienten umgeht. Gleichzeitig zeigt das Beispiel die Kluft im US-amerikanischen Gesundheitssystem. Kein anderer infektiöser Patient würde ohne Maske umhermarschieren oder bekäme die vielfache Dosis an Gegenmitteln verabreicht.

    Treten Symptome in einer bestimmten Reihenfolge auf, kann das auf eine Coronavirus-Infektion hindeuten, wie <a href="https://www.heute.at/s/die-reihenfolge-der-symptome-kann-coronavirus-entlarven-100100738">Forscher</a>&nbsp;herausgefunden haben.
    Treten Symptome in einer bestimmten Reihenfolge auf, kann das auf eine Coronavirus-Infektion hindeuten, wie Forscher herausgefunden haben.
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