Politik

SPÖ-Jugend rebelliert gegen Geschäftsführer

Heute Redaktion
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Der SPÖ-Wahlkampfleiter Christian Deutsch tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Thomas Drozda als Bundesgeschäftsführer an. Die SPÖ-Jugend rebelliert.

Die SPÖ hat nach dem enttäuschenden Wahlergebnis und dem Rücktritt von Thomas Drozda den Wahlkampfmanager Christian Deutsch zum Bundesgeschäftsführer ernannt.

Überraschende Entscheidung

Die entsprechende Entscheidung im Vorstand fiel einstimmig aus, wie Parteichefin Pamela Rendi-Wagner in einer Pressekonferenz erklärte. Die Personalentscheidung überraschte dennoch viele.

Deutsch war als Wahlkampfleiter für das schlechteste Ergebnis der SPÖ aller Zeiten verantwortlich. Er gilt als enger Vertrauter der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) sowie von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Rendi-Wagner lobte indessen seinen Wahlkampf und Deutsch selbst mangelt es nicht an Selbstvertrauen. Jetzt werde man nach dem Ergebnis aber nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen: "Die Erneuerung in der Partei ist ein Gebot der Stunde", so der neue Bundesgeschäftsführer.

Rendi-Wagner denkt nicht an einen Rücktritt: "Unsere Themen waren die richtigen, weil sie die Probleme der Menschen in Österreich darstellen."

Parteijugend rebelliert

Auf Twitter kommentierte Julia Herr – eines der oft genannten Mitglieder der jungen SPÖ-Generation – die Wahl von Deutsch merklich verärgert. Sie habe die Sitzung vorzeitig verlassen, "weil sinnlose Diskussionen", schreibt sie. Auch sie fordert eine komplette Neuaufstellung der Partei und werde das wohl auch noch öfter fordern müssen, befürchtet sie.

Auch andere Jugendorganisationen rebellierten. Sie verließen die Sitzung des Parteivorstandes – wie Julia Herr – vorzeitig. Stattdessen forderten sie per Presseaussendung eine inhaltliche und personelle Erneuerung. Nur diese könne die Glaubwürdigkeit der Partei wiederherstellen. Das solle an erster Stelle stehen und nicht Regierungsposten, so die Forderung.