Wirtschaft

Deutsche: 30 % Frauenquote ab 2016

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

In Deutschland soll ab 2016 eine 30-prozentige Frauenquote in Führungsetagen kommen, auch für Unternehmen im öffentlichen Bereich. Für Österreich könnte die Entscheidung Signalwirkung haben.

Die Regelung über weilbliche Aufsichtsräte, auf die sich die schwarz-rote Koalition in Deutschland nach monatelangem Streit geeinigt hat, gilt für gut 100 börsennotierte und mitbestimmungspflichtige Unternehmen. 3.500 mittelgroße Unternehmen, die mitbestimmungspflichtig oder börsennotiert sind, müssen sich künftig eigene Zielvorgaben beim Frauenanteil in den Führungsetagen setzen.

Es bleibt demnach auch bei den Sanktionen gegen Unternehmen, die die Quote unterschreiten. Sollten die Firmen die Aufsichtsratsposten nicht ausreichend mit Frauen besetzen, bleiben diese Stühle künftig leer.

SPÖ-Europaabgeordnete Evelyn Regner, die im November 2013 als Chefverhandlerin den Bericht für mehr Geschlechtergerechtigkeit bei der Bestellung von Aufsichtsräten bei rund 5.000 europäischen Unternehmen im EU-Parlament zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht hatte meinte dazu: "Ich setze nun darauf, dass damit auch Bewegung auf europäischer Ebene gelingt. 30 Prozent sind nicht 40 und schon gar nicht 50 Prozent, aber dennoch ist diese Einigung in Deutschland ein kräftiges Zeichen für die Frauenquote."

 
2013 waren nur 17,6 Prozent der nicht geschäftsführenden Mitglieder in den größten Unternehmen der Europäischen Union Frauen. Der mit breiter Mehrheit im EU-Parlament angenommene Vorschlag sieht ein Ziel von 40 Prozent des jeweils unterrepräsentierten Geschlechts vor.

Die Auswahl soll streng nach transparenten und nachvollziehbaren Kriterien vollzogen werden und damit neben Geschlechtergerechtigkeit auch positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen haben.