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Deutsche ernten 270 Kilo Gemüse am Südpol

Im ewigen Eis bauen Forscher seit einem Jahr Gemüse an, Basen am Mond und am Mars zu ermöglichen. Die Ernte war äußerst erfolgreich.

Heute Redaktion
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365 Tage in der Antarktis, davon 257 komplett von der Außenwelt abgeschnitten: So sah das Jahr 2018 für Paul Zabel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und neun weitere Kollegen aus. Der "Gärtner" hat dabei fast täglich einen 400 Meer langen Weg von der Station "Neumayer III" zum Gewächshaus Eden-ISS zurückgelegt.

Dort wurde Gemüse in einem Labor gezüchtet, und das reichlich: 67 Kilogramm Gurken, 46 Kilo Tomaten, 19 Kilo Kohlrabi, 8 Kilo Radieschen, 15 Kilo Kräuter sowie 117 Kilogramm Salat wurden unter anderem geerntet. So konnten sich die Forscher während der wochenlangen Polarnacht wenigstens an frischer und gesunder Nahrung erfreuen.

"Die Antarktis ist ein faszinierender Ort. Ich bin sehr glücklich, dass ich einer der wenigen Menschen sein konnte, der die Möglichkeit hatte, in der Antarktis zu überwintern. In den vergangenen zwölf Monaten habe ich viele einzigartige Eindrücke und Herausforderungen erlebt. Es ist schön, wieder zuhause zu sein und Familie, Freunde und Kollegen wiederzusehen", sagt Zabel.

Die Erkenntnisse der Forscher, die jetzt bis Mai ausgewertet werden, sollen zukünftigen Missionen zum Mond und zum Mars zugute kommen. Damit sollen sich aber nicht nur Basen im Weltall mit frischen Nahrungsmitteln versorgen können. Auch für unwirtliche Regionen auf der Welt wie etwa Wüsten könnten in sich geschlossene Gewächshäuser, die nicht von Sonne, Regen und Witterungsverhältnissen abhängig sind, eine überlebenswichtige Bereicherung sein. (red)

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