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Deutscher Teamspieler äußert Kritik an der AfD

Heute Redaktion
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Nach dem Amoklauf in Hanau wird in Deutschland intensiv über rechten Terror und die Rolle der AfD diskutiert. Bayern-Star Leon Goretzka macht sich seine Gedanken – auch über Rassismus im Fußball.

Morgen (21 Uhr) gastieren die Bayern im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Chelsea. Vorher ist bei Goretzka aber die Politik ein Thema. "Ich kann meine Reichweite dazu nutzen, um eine gewisse Haltung zu vermitteln, sie im Optimalfall an junge Fußballfans weitergeben und so als Vorbild agieren. So kann ich meinen Teil dazu beitragen", erklärt er seine politischen Äußerungen im Gespräch mit "spox" und "DAZN".

Der 25-Jährige ist besorgt, dass rechtes Gedankengut wieder mehr Anhänger findet. Zu den möglichen Gründen meint er: "Ich denke, dass viele Leute in Deutschland Angst vor der Zukunft haben und sich abgehängt fühlen. Für diese Leute ist oft die Lösung, das Problem in anderen Bereichen wie beispielsweise der Migration zu sehen."

Besonders der starke Wähler-Zuwachs der AfD macht ihm Sorgen: "Man fasst sich an den Kopf und fragt sich, wie das passieren kann. Ich denke aber, dass viele Leute nicht aus Überzeugung, sondern aus Mangel an Alternativen die AfD wählen."

Geht die Entwicklung also in die falsche Richtung? Goretzka meint: "Die Vorfälle werden gefühlt häufiger und auch ich dachte, dass wir in Deutschland schon weiter sind." Nachsatz: "Es gab zuletzt aber auch wieder positive Beispiele: Als Leroy Kwadwo von den Würzburger Kickers beim Spiel bei Preußen Münster rassistisch beleidigt wurde, halfen die Fans der Polizei dabei, den Täter ausfindig zu machen. Außerdem gab es im Stadion Jubelrufe für den betroffenen Spieler. Das ist ein Musterbeispiel, wie so eine Situation zu lösen ist."

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    (Bild: Screenshot)

    Über mögliche Strategien für die Zukunft meint Goretzka: "Es ist die Aufgabe aller, diese Leute mit Wissen aufzuklären. Wenn man mit viel Verständnis auf sie zugeht und ihre wahren Probleme erkennt und behandelt, wird sich das Problem des Rechtspopulismus auch wieder lösen. Der Schlüssel zum Erfolg ist es, alle abzuholen - und zwar nicht mit hochgestochenen Worten, sondern mit Worten, die jeder versteht."