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Deutscher Viertligist gedenkt Nazi-Hooligan

Heute Redaktion
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Der Viertligist Chemnitz "ehrte" einen verstorbenen Nazi-Hooligan mit einer Schweigeminute, einem Spruchband, Pyros und einem Foto auf der Anzeigetafel.

Skandal beim deutschen Regionalliga-Spiel zwischen Chemnitz und Altglienicke (4:4)!

Mehr als 4.000 Personen im Stadion erhoben sich von ihren Sitzen, als auf der Videoleinwand ein Schwarz-Weiß-Portrait von Thomas Haller gezeigt wurde. Das Pikante daran: Haller, der in der Vorwoche an einem Krebsleiden verstarb, war ein amtsbekannter rechtsradikaler Rädelsführer und bekennender Hooligan. Laut "MDR" gründete er Anfang der 1990er-Jahre die Vereinigung "HooNaRa" (Hooligans Nazis Rassisten), die auch im Bericht zum NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages auftauchte.

Während sein Bild gezeigt wurde, hissten die Ultras ein Kreuz, Vermummte fackelten Pyros ab. Auch die Chemnitz-Spieler erinnerten an den Neonazi: Stürmer Daniel Frahn schnappte sich nach seinem Tor ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Support your local hools" ("Unterstützt eure lokalen Hooligans") und streckte es stolz in die Höhe.

Eine Aktion, die seinem Arbeitgeber so gar nicht schmeckt. "Diese Aktion wird von den Verantwortlichen des Chemnitzer FC nicht akzeptiert. Fur Äußerungen dieser Art ist auf dem Fußballplatz kein Raum", teilte der Regionalliga-Klub mit. "Der Chemnitzer FC wird diesen Fall untersuchen und disziplinarische Maßnahmen prufen."

(Heute Sport)