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Deutscher wird aus dem Wiener Prater geworfen

Rolf Becker wollte am Wochenende im Wiener Prater seine Drehorgel spielen. Doch das wurde dem Deutschen von der Security untersagt.

Heute Redaktion
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Der 71-Jährige machte sich am Wochenende auf zum Wiener Prater, um dort mit seinem Leierkasten unter dem Riesenrad den Radetzy-Marsch zu trällern. D-Rolf, wie sich der Deutsche gerne nennt (das D steht für Drehorgel), wollte sein Flucht-Jubiläum im weltberühmten Vergnügungspark zelebrieren.

Vor 29 Jahren war Rolf Becker auf der Flucht über Ungarn zum ersten Mal in den Prater gelangt. Schon 1989 stellte er sich mit seiner Drehorgel vors Riesenrad und kurbelte drauf los. Damals war dazu noch keine Genehmigung nötig. Heute ist das Musizieren laut Hausordnung vom Prater Wien bewilligungspflichtig.

Nächster Versuch folgt 2019

Am Wochenende blieb dem Deutschen deshalb das Vergnügen laut einem Bericht der "Bild" verwehrt. Securitys hätten dem Prater-Fan das Spielen verboten und andere Schausteller auf ihn gehetzt, um ihn zu vertreiben. Das, obwohl D-Rolf zur Vorbereitung seines großen Flucht-Jubiläums eigenen Angaben zufolge von der Prater-Leitung eingeladen wurde. "Davon wussten allerdings die Security-Männer nichts", sagt der selbsternannte Trabi-Papst, der den Rauswurf aber sehr gelassen nimmt. "Wir sehen alles ganz locker."

In Deutschland ist der Aktionskünstler kein Unbekannter, so hat er vor einigen Jahren versucht ins Europaparlament einzuziehen und als Stadtrat für Halle Saale kandidiert.

Nächstes Jahr, wenn sich die Flucht des Abenteurers zum 30. Mal jährt, möchte sich D-Rolf jedenfalls wieder mit seiner Drehorgel in den Wiener Prater stellen. Dann soll der Titelsong aus "Der dritte Mann" ertönen. (red)