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Deutschland diskutiert Strafsteuer für Dicke!

Heute Redaktion
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Deutsche Gesundheitspolitiker von SPD und CDU wollen auf besonders kalorienreiche Produkte eine Strafsteuer erheben. Die Mehreinnahmen sollen für Vorbeugemaßnahmen aufgewendet werden. In Österreich befürwortet das Gesundheitsministerium eine solche Steuer nicht.

. Eine Gesundheitssteuer auf besonders fetthaltige und zuckerreiche Nahrungsmittel wie Chips, Fastfood und extrem kalorienreiche Süßigkeiten würde nach Meinung eines SPD-Gesundheitsmpoitikers das Ernährungsbewusstsein vieler Menschen mit Übergewicht schärfen und könnte so eine gesundheitspolitisch wünschenswerte Veränderung des Essgewohnheiten bewirken.

Mehreinnahmen für Prävention

Konkret schlägt Edgar Franke, Mitglied des Bundestags-Gesundheitsausschusses, einen "Aufschlag in Höhe des halben Mehrwertsteuersatze" auf Produkte mit umgerechnet mehr als 275 Kalorien je 100 Gramm vor. Er verweist auf das Beispiel von Mexiko. Das lateinamerikanische Land führt eine Steuer in Höhe von acht Prozent auf kalorienreiches Essen ein.

Franke will die Mehreinnahmen aus der „Dicken-Steuer“ vor allem für zusätzliche Präventionsmaßnahmen verwendet wissen. Auch CDU-Kollege Erwin Rüddel glaubt, dass ein Risikoaufschlag auf extrem kalorienreiche Nahrungsmittel helfen könnte, das Ernährungsbewusstsein zu schärfen.

In Österreich kein Thema

In Österreich ist eine solche Steuer in der Vergangenheit immer wieder diskutiert worden. Für das Gesundheitsministerium sei eine solche Maßnahme allerdings kontrapdoduktiv, hieß es auf Anfrage von Heute.at: "Die österreichische Gesundheitspolitik geht nach medizinischer Evidenz", meint Lisa Fuchs, Pressesprecherin von Minister Alois Stöger. Konkret sei man der Meinung, dass, wenn kalorienreiche Produkte teurer werden, Konsumenten nach gleichwertigen, billigeren Produkten greifen. "Und diese haben oft eine noch schlechtere Qualität", so Fuchs.

Dies ist nicht nur ungesund sondern mindert auch die Lebensqualität der Betroffenen. Zudem sterben adipöse Menschen früher. Laut WHO (World Health Organization) stellen Übergewicht und Adipositas weltweit die fünfthäufigste Ursache für Sterbefälle dar – so sterben weltweit jährlich 2,8 Millionen Erwachsene bereits an deren Folgen.

Besonders alarmierend: Rund sechs Prozent davon leiden an Adipositas (Fettleibigkeit) und in etwa drei weitere Prozent an extremer Adipositas.