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Deutschland: Großrazzia gegen salafistische Koranver...

Heute Redaktion
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Mehrere hundert Polizisten haben Dienstagfrüh rund 200 Wohnungen und Büros in zehn deutschen Bundesländern durchsucht. Die Großrazzia richtete sich gegen als Koranverteiler in Erscheinung getretene Salafisten, die unter Verdacht stehen, den Islamischen Staat zu unterstützen.

Die Beamten untersuchten ab 6.30 Uhr Privatwohnungen, aber auch Büros von Organisatoren und Anhängern des salafistischen Missionierungsnetzwerks "Die wahre Religion". Die Schwerpunkte der Razzien lagen in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Niedersachsen und Berlin. Unterlagen und Datenträger wurden beschlagnahmt.

Hintergrund der Aktion ist ein vom deutschen Bundesinnenministerium ausgesprochenes Vereinsverbot gegen "Die wahre Religion" und die Kampagne "Lies!", in deren Rahmen Koranübersetzungen in Straßen, Bahnhöfen und Einkaufszentren verteilt werden.

 

Seit 06:30 Uhr setzt die
— BMI (@BMI_Bund)

"Die wahre Religion" vermittelte eine extremistische, gewaltorientierte Ideologie und verstoße gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung, zitierte die "Welt" Sicherheitskreise.

In der "Lies!"-Aktion sieht der Verfassungsschutz eine Werbekampagne für einen fundamentalistischen Islam. Laut einer Studie des deutschen Bundeskriminalamts sollen sich bereits 140 Aktivisten und Unterstützter der Kampagne radikalisiert haben und nach Syrien oder in den Irak ausgereist sein. Die Städte gehen unter anderem mit Platzverweisen gegen die Kampagne vor, die Islamisten verteilen den Koran jedoch aus Rucksäcken und Taschen heraus.


— Frank Schneider (@chefreporterNRW)

Gegründet wurde das Netzwerk "Die wahre Religion" vom gebürtigen Palästinenser Ibrahim Abou-Nagie aus Köln. Deutschlandweit soll es Hunderte Anhänger geben.