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Diagnose Meniskus­schaden - was nun?

Heute Redaktion
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"Früher wurde der Meniskus bei Schäden häufig entfernt, jetzt ist die 'Reparatur' Routine", informiert Dr. Erdal Cetin. Er ist Orthopädie-Oberarzt im Herz-Jesu-Krankenhaus in Wien. Der Mediziner erklärt weiters, wie man einen beschädigten Meniskus erkennen kann, und was nach einer solchen Diagnose zu tun ist.

"Früher wurde der Meniskus bei Schäden häufig entfernt, jetzt ist die 'Reparatur' Routine", informiert Dr. Erdal Cetin. Er ist Orthopädie-Oberarzt im Herz-Jesu-Krankenhaus in Wien. Der Mediziner erklärt weiters, wie man einen beschädigten Meniskus erkennen kann, und was nach einer solchen Diagnose zu tun ist.

Der Arzt meint weiter: "Im Kniegelenk finden sich zwei, halbmondförmige Menisci, jeweils im inneren und äußeren Gelenksspalt. Sie dienen zum Ausgleich der Inkongruenz (= nicht völlige Übereinstimmung der Kontaktflächen) zwischen dem Oberschenkel sowie dem Unterschenkel und haben daneben, aufgrund ihrer Struktur aus kollagenem (= gallertartigem) Gewebe, einen Puffereffekt, der Stoßbelastungen gut abfangen kann."

Verletzungen entstehen meist wegen Vorschädigungen

"Meniskusverletzungen gehören zu den häufigsten Sportverletzungen, wobei der Innenmeniskus öfter betroffen ist als der Außenmeniskus", so Dr. Cetin. "Die meisten Verletzungen entstehen aufgrund von Vorschädigungen im Meniskusgewebe und seltener aus primär traumatischen Ereignissen. Aber nicht nur Sportler sind betroffen: Im Laufe des Lebens wird nämlich die Struktur des Meniskus' immer spröder und verliert an Elastizität. Dadurch ist er anfälliger für Rissbildungen, auch bei relativ geringen Belastungen."

"Die häufigste Ursache für direkt traumatische Meniskusrisse sind im Rahmen der sportlichen Betätigung – vor allem 'Stop and Go'-Sportarten wie Tennis, Fußball, aber auch Skisport", weiß der Facharzt. "Hierbei können Kombinationsbewegungen, wie Drehung und Beugung, bei gleichzeitigem erhöhtem Druck zu einer Verletzung des Meniskus führen.

"Daher ist prophylaktisch eine gut entwickelte Oberschenkelmuskulatur von Nutzen, die die großen Belastungsspitzen auf das Kniegelenk beim Sport auffangen kann und damit das Risiko eines Risses minimiert. Je nach Form des Risses unterscheidet man Horizontarisse, radiäre Risse, Korbhenkelrisse und weitere, eher seltenere Sonderformen."

Dr. Cetin ist Facharzt für Orthopädie mit Zusatzausbildung in Rheumaorthopädie und Sportorthopädie sowie Spezialist der modernen Gelenkschirurgie. Schwerpunkte sind vor allem der künstliche Gelenksersatz mittels minimal invasiver Methoden und arthroskopische Operationen ("Schlüssellochchirurgie").

Relevant.at/Red.