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Die Luftburg im Prater ist zu 100 Prozent bio

Über 30 Jahre ist die familiengeführte Institution alt, ab 2001 stellte man Schritt für Schritt auf Bio und Regional um.

Irma Basagic
Luftburg - Kolarik im Prater
Luftburg - Kolarik im Prater
Foto: Sabine Hertel

PROJEKTNAME: Das Restaurant Luftburg - Kolarik im Prater auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft
PROJEKTTRÄGER: Kolariks Freizeitbetriebe GmbH | Restaurant Luftburg - Kolarik im Prater
KATEGORIE: Unternehmen
THEMENBEREICH: Gastronomie
PROJEKTSTART: 2018
STATUS: ist immer noch aktiv
REGION: Wien
INSTITUTIONALISIERT ALS: Als Unternehmen
WIRKUNGSFELD: In- und Ausland
WEB: https://kolarik.at/

Darum geht es beim Projekt "Kolariks Freizeitbetriebe GmbH | Restaurant Luftburg - Kolarik im Prater"

Über 30 Jahre ist die familiengeführte Institution alt, ab 2001 stellte man Schritt für Schritt auf Bio und Regional um. Als Paul Kolarik mitten im Lockdown 2020 ans Ruder kam, wurde noch ein Gang zugelegt. Seit 2021 sind alle Speisen und Getränke "bio", im ganzen Betrieb werden ressourcenschonende Geräte eingesetzt.

Heute bezeichnet sich die Luftburg im Prater mit 1.200 Sitzplätzen wohl zu Recht als "Das größte Bio-Restaurant der Welt."

Heute For Future-Award im Gespräch mit Karin Dopplinger von Kolarik Restaurantbetriebe GmbH

Haben Sie sich am Beginn Ihres Projektes an einem anderen Modellprojekt orientiert?

Nein.

Was zeichnet das Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

Familie Kolarik beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Bio und Nachhaltigkeit. Die ersten Bio-Produkte wurden bereits eingeführt, als dieses Thema in der Öffentlichkeit noch wenig Bedeutung hatte.

Das Streben nach Nachhaltigkeit und der Weg der Zertifizierungen (Natürlich gut essen – Gold Siegel, Umweltzeichen, Umweltpreis der Stadt Wien, Green Brands Gütesiegel, Austria Bio Garantie, Bio Austria Gold-Partner, ÖkoEvent Partner Betrieb) zeichnet das Unternehmen aus.

Seit 2021 ist die Luftburg das größte vollzertifizierte Bio-Restaurant der Welt. Die Firmenvision "Gastfreundschaft – spürbar – nachhaltig" ist gelebte Philosophie im Unternehmen. Der Unterschied zu anderen Gastronomiebetrieben ist zum einen die Konsequenz, mit der die Bio-/Nachhaltigkeitslinie verfolgt wird, zum anderen auch ein "Out of the Box"-Denken.

So investiert Familie Kolarik in nachhaltige Start-Ups wie z.B. Positive Carbon, das sich mit der Vermeidung von Lebensmittelresten durch Hilfe von KI beschäftigt. Als Dank für jede Online-5*-Bewertung wird über das österreichische Aufforstungsprojekt "Wald2Leben" ein Baum gepflanzt. So geht das Engagement weit über die klassischen "Gastronomie-Maßnahmen" hinaus.

Die SDGs dienen als Leitlinien und Motivation, noch tiefer in das Thema einzutauchen. Heuer wird zum zweiten Mal ein freiwilliger Jahresbericht zum Thema Nachhaltigkeit auf der Homepage veröffentlich, um zu informieren und transparent zu sein. Zusätzlich ermöglicht das Unternehmen der Assistentin der Geschäftsführung die Ausbildung zur General,- und Nachhaltigkeitsmanagerin.

Ist Ihr Projekt bereits in anderen Regionen nachgemacht worden?

Nein.

Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte?

Ja, auch im Ausland.

Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

Die Förderungen sollten bereits in der Bio-Landwirtschaft beginnen, um einerseits Arbeitsplätze zu sichern bzw. neue zu schaffen und den Zugang zu Bioprodukten zu erleichtern. Dazu braucht es einfach zugängliche Information zu bereits bestehenden Förderungen inkl. Beratung dazu, die bereits bestehenden Zertifizierungen sollten stärker beworben werden. 

Wichtig wären mehr bzw. neue Förderungen, auch für kleine Betriebe, denn jeder Schritt, auch die kleinsten, zählen für einen guten Weg in eine nachhaltige Zukunft.

Darüber hinaus wären Informations-Workshops (z.B. durch die WKO) für Gastronomen über die derzeitige Förderlandschaft, in denen klar die Vorteile dargestellt werden, die Betriebe durch eine Zertifizierung erlangen, hilfreich.

Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, dass Ihr Projekt anderswo nachgemacht werden könnte?

Wir sind überzeugt davon, dass unser Projekt sowohl national als auch international nachgemacht werden kann, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt werden: die Auseinandersetzung mit Bio und Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen und eine Klärung der Schritte, die gesetzt werden können; es muss der Status quo ermittelt ermittelt und ein Stufenplan erstellt werden, die bereits bestehenden Projekte und Förderungen im Bereich Bio/Nachhaltigkeit sollten ausgelotet werden und es braucht eine Ausgewogenheit der Schwerpunkte Ökonomie, Ökologie und Soziale Verantwortung.