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Die Schattenmänner hinter Obama und Romney

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Jim Messina und Matt Rhoades sind die Männer im Schatten des Duells zwischen US-Präsident Barack Obama und Herausforderer Mitt Romney. Als Wahlkampfmanager haben sie die Aufgabe, hinter den Kulissen für einen geschmeidigen Ablauf der Kampagne zu sorgen. Sie werden nicht gewählt, schwören keinen Amtseid - und sind nur ihrem Chef verantwortlich, dessen Erfolg an der Wahlurne ihr Hauptanliegen ist.

Als Jim Messina im Frühjahr 2011 die organisatorische Federführung für Obamas Bewerbung um eine zweite Amtszeit übernahm, fragten sich viele im Washingtoner Politikbetrieb, wie viel Einfluss er tatsächlich haben werde. An Messinas Seite zog auch Obamas Chefstratege David Axelrod wieder in das Kampagnen-Hauptquartier in Chicago ein. Außerdem sitzt der Wahlkampfmanager von 2008, David Plouffe, als Berater im Weißen Haus und damit näher an Obama.

Die drei haben eine Aufgabenteilung gefunden: Während Edelfeder Axelrod an den politischen Botschaften feilt und Plouffe die Kampagne Obamas mit den Verpflichtungen als Präsident in Einklang bringt, kümmert sich Messina um die Feinmechanik der Wahlkampfmaschine der Demokraten. "Jim ist ein großartiger Wahlkampf-Techniker", zitierte die "Washington Post" Axelrod. "Er versteht alle einzelnen Elemente der Kampagne und ihr Zusammenspiel."

Mr. Fix It

Zu Obamas Präsidentschaftskampagne stieß Messina relativ spät im Sommer 2008, doch Plouffe machte ihn schnell zu seiner rechten Hand. Nach dem Wahlsieg belohnte ihn der Präsident mit einem hohen Posten im Weißen Haus und ernannte ihn zum Stellvertreter von Stabschef Rahm Emanuel. In dieser Zeit erwarb er sich den Ruf als Obamas Problemlöser ("Mr. Fix It") und half dem Präsidenten, eine Mehrheit im Kongress für seine Gesundheitsreform zu organisieren. Anfang 2011 legte Messina sein Amt nieder und widmete sich Obamas Wiederwahl.

Matt Rhoades

Matt Rhoades ist es lieb, dass wenig über ihn gesprochen wird, aber viel über das, was er sich ausgedacht hat. Romneys Wahlkampfmanager gilt als öffentlichkeitsscheuer und gewiefter Taktiker mit exzellenten Verbindungen zu konservativen Medien, über die der 37-Jährige Themen und Geschichten lancieren kann. "Seine Spezialität: Dreck ausgraben", schrieb die Zeitung "Wall Street Journal" wenig schmeichelhaft.

Rhoades soll der "Washington Post" zufolge im Wahlkampfteam des früheren US-Präsidenten George W. Bush 2004 maßgeblich dafür verantwortlich gewesen sein, dem demokratischen Herausforderer John Kerry das Negativimage des frankophilen Wendehalses zu verpassen.

Bei Romneys gescheiterter Präsidentschaftskandidatur 2008 war Rhoades Kommunikationsdirektor, anschließend saß er im Management der Lobby- und Politikberatungsfirma DCI Group in Washington. Beim zweiten Anlauf Romneys auf das Weiße Haus gehört Rhoades neben Chefstratege Stuart Stevens und den Topberatern Bob White und Beth Myers zum engen Machtzirkel.