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Diese Unterkunft kostet Sie nur Ihre Sprache

Das französische Start-up-Unternehmen TalkTalkBnb hat sich zum Ziel gesetzt, Reisende, mit Menschen, die Sprachen lernen möchten, zu verbinden.

Heute Redaktion
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tourist backpacker in Paris, travel in Europe, France
tourist backpacker in Paris, travel in Europe, France
Bild: Fotolia

Sie reisen gerne, haben aber kein Geld für teure Unterkünfte? Dann bieten Sie doch ihre Sprache im Tausch gegen ein Dach über dem Kopf an. Genau dieses Prinzip verfolgt das Start-up-Unternehmen TalkTalkBnb aus Frankreich.

Die kostenlose Community-Website verbindet Menschen, die reisen möchten, mit Menschen, die Sprachen lernen möchten. Während die Gastgeber Verpflegung und Unterkunft bieten, können sie mit den Reisenden während deren Aufenthalt in deren Muttersprache sprechen und damit ihre Sprachkenntnisse verbessern.

"Hinzu kommt, dass Sie häufig Gäste finden werden, die Ihnen anbieten, ein typisches Landesgericht zuzubereiten, wohingegen Gastgeber Ihnen wertvolle Tipps zu Ihrem Urlaubsort geben. Bei unterschiedlichen Kulturen kann man so viel austauschen", erklärt Hubert Laurent, Gründer und CEO von TalkTalkBnb.

"Heute.at": Wie sind Sie auf die Idee der Community-Website gekommen?

Hubert Laurent: Ich kam auf die Idee, als meine Tochter Noémie am Esstisch eines Abends fragte, ob nicht die ganze Familie für ein Jahr nach England ziehen könne, um besser Englisch zu lernen. Meine Antwort war natürlich Nein. Wir haben das Haus, den Beruf, die Familie, die Freunde. Ich habe also vorgeschlagen, dass wir doch stattdessen für ein Jahr einen Studenten aufnehmen können. Diese Idee ließ mich nicht mehr los und in der Nacht grübelte ich weiter über das Konzept Unterkunft gegen Sprache nach. Dies war die Nacht, in der die Idee für TalkTalkBnb geboren wurde.

"Heute.at": Teilnehmen darf man aber erst ab 18 Jahren?

Hubert Laurent: Ja, aber wenn zum Beispiel ein Erwachsener sich als Gastgeber anmeldet, profitiert seine ganze Familie gleichermaßen von diesem Austausch.

"Heute.at": Gibt es in irgendeiner Form Sicherheitsvorkehrungen?

Hubert Laurent: Wir stellen die Plattform zur Verfügung, die Austausche werden von den Mitgliedern aber selbst organisiert. Wir geben unser Bestes, um eine vertrauenswürdige Community aufzubauen, in der Austausche ohne Angst organisiert werden können. Allerdings können wir das Risiko natürlich nicht 100%ig ausschließen. Deshalb legen wir unseren Mitgliedern einige Sicherheitsvorkehrungen ans Herz, die diese vor und während der Reise beachten sollten. Außerdem kann man uns gerne kontaktieren, wenn ein Austausch nicht wie geplant abläuft. Wir werden versuchen, dem Mitglied vor Ort eine neue Gastfamilie zu suchen und Tipps zu geben.

"Heute.at": Aber die Mitglieder werden schon geprüft?

Hubert Laurent: Ja, jedes Profil wird einzeln geprüft. Eine Person, dessen Profil nicht vollständig ist oder dessen Inhalt uns merkwürdig erscheint, wird nicht akzeptiert. Wir behalten auch die bereits angemeldeten Mitglieder im Auge: Menschen, die unsere Seite offensichtlich mit einer Dating-Seite verwechseln, werden sofort gelöscht. Wir haben auch die Option des Blockierens, falls ein Mitglied sich belästigt fühlt. Frauen haben außerdem die Möglichkeit, die "Women Only"-Option zu aktivieren. Ihr Profil wird nun für die Männerwelt unsichtbar.

"Heute.at": Wie wird sichergestellt, dass der Sprachaustausch auch tatsächlich stattfindet?

Hubert Laurent: Wenn so etwas passiert ist das natürlich schade. Wir sind nicht vor Ort und haben deshalb natürlich keinen Beweis für das Missverhalten der Person. Allerdings haben wir ein Bewertungssystem, damit Menschen ihre Erfahrungen mit der Entsprechenden Person mit den anderen Mitgliedern teilen können. Je nach Ausmaß des Missverhaltens wird die Person auch von uns gelöscht.

(kiky)