Niederösterreich

Diskoprügelei: "Er trat auf Kopf ein wie beim Fussball"

Ein 29-Jähriger soll in einer Disko in NÖ einen Gast (36) schwer verletzt haben. Ein Zeuge: "Ich lief sofort zum Opfer und schaute, ob es noch lebt."

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Angeklagter
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privat

Wegen absichtlich schwerer Körperverletzung musste ein 29-Jährige jetzt in Sankt Pölten auf die Anklagebank. Der kräftige Mann soll kurz vor dem ersten Lockdown, im Februar 2020, in einer Disko im Bezirk Tulln einen alkoholisierten 36-Jährigen schwer verletzt haben. Das Opfer (36) verlor mehrere Zähne, erlitt einen Nasenbeinbruch sowie eine Gehirnerschütterung.

"Ich war das nicht"

Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe: "Als ich in die Disko kam, machte sich einer breit vor mir. Ein anderer Typ versetzte mir einen Stoß, dann hielt mich wer am Pulli fest und schließlich sah ich das Opfer schon am Boden liegen." Auch seine Lebensgefährtin entlastete den 29-Jährigen, sprach von drei Männern, die ihren Freund attackiert hätten.

"War nicht sicher ob er noch lebt"

Ein 38-Jähriger gab im Zeugenstand an, alles genau gesehen zu haben: "Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass der Angeklagte der richtige Schläger ist. Er ging auf das Opfer zu, stieß es nieder und trat dann gegen seinen Kopf, wie beim Fußball. Die Zähne lagen überall verstreut herum. Ich bin dann sofort zum am Boden liegenden Mann und schaute nach, ob er eh noch lebt. Dann wählte ich den Notruf und verständigte den Sicherheitsdienst."

Wegen Corona fehlte ein weiterer Zeuge entschuldigt beim Prozess. Für die Befragung des Zeugens und für ein Gutachten (Anm.: soll die Schwere der Verletzung festhalten) wurde der Prozess auf unbestimmte Zeit vertagt. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

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