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Dispatch bleiben sich auf neuem Album treu

Heute Redaktion
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Ihren Fans sind die drei Musiker aus Boston längst heilig. Auch mit ihrem mittlerweile fünften Album weichen Dispatch nicht von ihrer treuen Linie ab.

Fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Albums "Circles Round The Sun" vergangen. Nun melden sich Chad Urmston, Pete Heimbold und Brad Corrigan mit "America, Location 12" in gewohnter Manier zurück.

Fans wissen, was sie auf den 11 Songs erwarten wird. Kompromissloser, oft verträumter und einzigartiger Alternative-Folk-Rock mit sozialkritischen Botschaften, der seit Jahren das Markenzeichen der Band ist und mit dem sich das Trio ohne Hilfe der Major-Musikindustrie abseits des Mainstreams eine weltweit treue Anhängerschaft erspielt hat.

Schon vor dem Erscheinen von "America, Location 12" am 2. Juni veröffentlichten die Musiker vier Songs daraus auf YouTube. Und denen ist die intensive und intime Arbeit, die im 18 Monate dauernden Entstehungsprozess investiert worden ist, anzumerken. Auf einer Farm im ländlichen Massachusetts feilte man an den Liedern, die dann in einem abgelegenen Studio an der kalifornischen Pazifikküste aufgenommen wurden.

Titel wie "Curse + Crush", "Rice Water" und "Skin The Rabbit" sorgen bei Fans der Band für offene Münder und Gänsehaut. Ohne viel Produktionsschnickschnack liegt der Fokus wie immer auf der Musik und den harmonisierenden Stimmen der drei Freunde, die sich auf dem College kennengelernt haben.

Auffallend ist einzig der Umstand, dass einige der neuen Tracks ("Atticus Cobain", "Painted Yellow Lines") etwas mehr an State Radio (einer der anderen Bands von Chad) denn an typische Dispatch-Titel erinnern.

Die oben erwähnten verträumten Momente findet man in "Begin Again", "Be Gone", "Midnight Lorry" und "Only The Wild Ones".

Nach mehrmaligem Durchhören lässt sich ohne weiters sagen, dass Dispatch mit "America, Location 12" durchaus einen neuen Schaffenszenit erreicht haben. Ein Riesen-Hit wie "Elias" oder "The General" befindet sich zwar keiner unter den 11 Songs, doch wirkt das Album wie aus einem Guss. Man merkt den Dreien die Freude an ihrem Handwerk an.

Umso trauriger ist der Umstand, dass die anstehende Tour vermutlich ohne Pete Heimbold stattfinden wird. Er ist vor einigen Wochen mit der Nachricht an die Öffentlichkeit getreten, sich voll auf den Kampf gegen seine Depression konzentrieren zu wollen.

Zwei Österreich-Konzerte im Herbst

Nichtsdestotrotz werden heimische Fans am 22. und 23. September voll auf ihre Dispatch-Rechnung kommen. Dann wird im Posthof Linz und in der Wiener Arena wieder eine große Party gefeiert. Wer die Band schon einmal live gesehen hat, weiß, was da auf ihn zukommen wird.

(baf)