Niederösterreich

Diszipliniert! Run auf Shopping-Center blieb aus

Die Parkplätze rund um die Shopping-Center in NÖ waren gut ausgelastet. Doch der erwartete Ansturm blieb aus. Kunden verhielten sich diszipliniert.
Tanja Horaczek
08.12.2020, 16:27

Schon der erste Tag nach dem Lockdown wurde von den Leuten nicht zum ausgedehnten shoppen verwendet. Umso gespannter waren die Shopping-Center Betreiber auf den 8. Dezember. Doch am verkaufsoffenen Feiertag (Maria Empfängnis) – traditionell einer der umsatzstärksten Tage des Jahres – waren die Kundenfrequenzen bis zum frühen Nachmittag in den Geschäften weit niedriger als prognostiziert. Der erwartete Ansturm blieb aus.

Frequenzzähler beim Eingang

Der Parkplatz bei der SCS war gut gefüllt. Und die Frequenz war laut SCS-Manager Anton Cech über den Tag verteilt gut und stets im normalen Bereich. "Erfreulicherweise ist eine große Disziplin unter den Besuchern zu erkennen. Wir hoffen, dass dies auch in den nächsten Tagen bis Weihnachten der Fall sein wird", teilt er im "Heute"-Gespräch mit. Durch zahlreiche Maßnahmen und verlängerte Öffnungszeiten wird in der SCS jedenfalls alles daran gesetzt, den Aufenthalt so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten.

Beim Eingang befindet sich ein Frequenzzähler. So kann man die Besucheranzahl im Center in Echtzeit mitverfolgen. Im Bedarfsfall wird der Zugang zum Center vorübergehend eingeschränkt. Elektronikartikel und Tech-Produkte sind wie bereits in den Vorjahren sehr gefragt. Aber auch Sportartikel und Mode sowie natürlich Spielwaren. Großer Gewinner sind heuer auch Gutscheinkarten. Für die hauseigene Shopping Card De Luxe rechnet Cech heuer mit einem Rekordabsatz von mehr als 300.000 Stück, auch wegen der aktuelle laufenden Online-Aktion unterwww.scs.at.

Gastronomie fehlt eindeutig

Im Fischapark in Wiener Neustadt verhielten sich die Kunden ebenfalls sehr diszipliniert. Yvonne Wöckl vom Marketing berichtete, dass die Leute sehr gezielt eingekauft haben. "Gustieren oder bummeln gab es heuer nicht", so Wöckl. Die Kundefrequenz blieb unter dem maximal Wert. Besonders gefragt waren die 10er-Gutscheine vom Fischapark. "Und wenn es zu Wartezeiten vor den Geschäften kam, zeigten die Kunden Verständnis", lobte Wöckl. Doch eines ist eindeutig: Die Gastronomie fehlt.

Der erwartete Ansturm blieb auch im Traisenpark in St. Pölten aus. Hier sorgte man schon im Vorfeld mit einer Aufstockung der Securities vor. Doch die Kunden kamen sehr zaghaft. "Der Vormittag war sehr ruhig. Erst am Nachmittag wurde es ein wenig voller", teilte eine Sprecherin mit. 

Kein übermäßiger Andrang

Viele Händler – insbesondere in den Segmenten Bekleidung, Schuhe, Baustoffhandel, Uhren, Schmuck – rechnen heute sogar mit weniger Umsatz als gestern. Je nach Warengruppe und Region haben einige bereits begonnen, Personal nach Hause zu schicken, andere hoffen noch auf eine Zunahme der Frequenzen und Umsätze am späten Nachmittag.

Von einem übermäßigen Andrang ist auch am Nachmittag kaum wo die Rede. "Die Gastronomie fehlt dem Handel sehr, da jetzt eher gezielte Käufe getätigt werden und Gelegenheitskäufe durch verkürzte Aufenthaltsdauern wegfallen – das zeigen die ersten beiden Einkaufstage seit Ende des harten Lockdowns ganz deutlich. Damit bleibt auch die wirtschaftliche Lage der heimischen Händler weiterhin angespannt", sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Umfassende Sicherheits- und Hygienekonzepte des Handels haben sich bewährt

Auch Schlangenbildungen gab es heute vor den Geschäften nur vereinzelt und in sehr kleinem Ausmaß, also ohne lange Wartezeiten. Diese wurden von den Kunden generell geduldig und unter Wahrung der Abstands- und Hygienevorgaben in Kauf genommen. "Die Konsumenten waren sowohl gestern als auch heute sehr diszipliniert und vorbildlich. Jeder, der im österreichischen Handel kauft, beschenkt seine Liebsten und ist gleichzeitig Arbeitsplatzsicherer", bestätigt Will.