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Donald Trump flüchtete in unterirdischen Bunker

Nach dem Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz kommt es in Minneapolis zu Ausschreitungen. Auch in anderen US-Städten wird protestiert.

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Donald Trump flüchtete in unterirdischen Bunker<br>
Donald Trump flüchtete in unterirdischen Bunker
(Bild: EPA)

CNN meldet, dass US-Präsident Donald Trump bereits am Freitag wegen der Proteste vor dem Weißen Haus für knapp eine Stunde in einen Bunker gebracht worden sei. Auch First Lady Melania und Sohn Barron wurden unterirdisch in Sicherheit gebracht. Ob Trump auch diese Nacht in den Bunker flüchten musste, ist nicht bekannt.

Proteste vor Weißem Haus

Die Proteste in den USA gegen Polizeigewalt und Brutalität gegenüber Afroamerikanern gehen auch in der Hauptstadt Washington weiter. Vor dem Weißen Haus versammelten sich am Sonntag (Ortszeit) erneut Demonstranten. Polizisten riegelten die Regierungszentrale von Präsident Donald Trump ab. Die Protestierenden zogen daraufhin weiter, wurden aber bereits nach etwa 100 Metern von einer Polizeisperre aufgehalten, wo es vereinzelt zu Gerangel kam. Sicherheitskräfte wurden mit Plastikflaschen beworfen, Demonstranten nahmen einem Beamten seinen Schlagstock ab. Die Protestler skandierten "Kein Frieden ohne Gerechtigkeit".

Die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, ordnete für die Nacht eine Ausgangssperre an – von 23 Uhr am späten Sonntagabend bis 6 Uhr am Montagmorgen (Ortszeit). Sie forderte zur Unterstützung der Polizei auch Kräfte der Nationalgarde an.

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    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben rund 1600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington verlegt, um die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt angesichts der anhaltenden Proteste bei Bedarf unterstützen zu können.
    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben rund 1600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington verlegt, um die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt angesichts der anhaltenden Proteste bei Bedarf unterstützen zu können.
    Reuters

    Ausschreitungen in New York

    In New York waren am Sonntagabend tausende Demonstranten auf den Straßen unterwegs. Mehrere Menschen wurden verhaftet und in der Nähe des Union Square wurde ein Auto in Brand gesteckt. Die Demonstranten standen der Bereitschaftspolizei gegenüber – die Stimmung war angespannt, wie CNN berichtete. Zahlreiche Geschäfte in Manhattan sind nach den Zerstörungen der letzten Tage verriegelt. Ein CNN-Korrespondent sprach von Szenen, die er so in der Stadt noch nie gesehen habe.

    Bekannt wurde zudem, dass die Tochter von New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio am Samstagabend zusammen mit weiteren Demonstranten festgenommen worden war. Sie sei laut Polizeiquellen wegen rechtswidriger Versammlung verhaftet und später wieder freigelassen worden.

    Polizeichef entschuldigt sich

    Der Polizeichef von Minneapolis, Medaria Arradondo, sagte gegenüber CNN, er habe die vier am Einsatz gegen George Floyd beteiligten Beamten entlassen, weil ihre Handlungen eine "Verletzung der Menschlichkeit" darstellten. "Es widerspricht dem, woran wir glauben", so Arradondo in einem Interview. Er nahm anschliessend seinen Hut ab und wandte sich direkt an Floyds Angehörige. Ihr Verlust tue ihm unsagbar leid, sagte der Polizeichef. "Wenn ich irgendetwas tun könnte, um Mr. Floyd zurückzubringen, würde ich das tun. Ich würde Himmel und Erde in Bewegung setzen, um das zu tun."

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