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Doskozil: Mehr Sensibilität für Missbrauchs-Opfer

Heute Redaktion
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Hans Peter Doskozil versteht die Reaktion vom ÖSV nicht.
Hans Peter Doskozil versteht die Reaktion vom ÖSV nicht.
Bild: Helmut Graf

Sportminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) kritisiert die ÖSV-Reaktion auf das Outing von Ski-Rennläuferin Nikola Werdenigg. Er hätte sich dabei mehr Sensibilität gewünscht.

"Wenn jemand sich outet - wenn jemand diesen Schritt wagt, der eine persönliche Belastung ist - (...) dann erwarte ich mir schon auch eine gewisse Sensibilität im Umgang mit dem Betroffenen", sagte Doskozil in in der ZIB2 in Richtung des Österreichischen Skiverbands.

Vor rund einer Woche ließ Nicola Werdenigg eine Bombe platzen. Die ehemalige Ski-Rennläuferin berichtete, in den 1970er-Jahren Opfer von sexuellem Missbrauch gewesen zu sein – so wie einige Kolleginnen. Die Täter? Trainer, Team-Kameraden und Serviceleute des österreichischen Ski-Verbandes. Namen nannte Werdenigg nicht.

"Ultimatum nicht angebracht"

Der ÖSV reagierte daraufhin mit einem Ultimatum: Der Ski-Verband hat Werdenigg mit einem eingeschriebenen Brief dazu aufgefordert, Namen zu nennen. Die Frist läuft bis 30. November. Sollte bis dahin keine Reaktion erfolgen, wird der ÖSV einen Anwalt einschalten.

Diese Vorgehensweise findet Doskozil jedoch nicht in Ordnung: "Ich glaube, es ist nicht angebracht, hier Ultimaten zu setzen, sondern wirklich sensibel mit allen Betroffenen an der Aufklärung mitzuarbeiten." (red)