Wenn Ihnen die Putzfrau bis ins Büro folgt, um Ihnen auszurichten, dass Sie gefälligst ihren schmutzigen Teller in den Geschirrspüler stellen sollen, ist Feuer am Dach. Verdreckte Kaffeeküchen sind in den Büros österreichischer Firmen längst keine Seltenheit mehr. Mit der Putz-Moral steht es bei uns nicht zum Besten.
Stapelweise dreckige Tassen, Essensreste und eine Abwasch, die vor Tellern und Gläsern nur so übergeht? Büroküchen sind oft richtig grausig. Viele Mitarbeiter lassen am Arbeitsplatz jegliche gute Kinderstube vergessen, wenn es darum geht, sich an Grundregeln eines ordentlichen Miteinander zu halten.
Die Ausrede, dass für eine saubere Kaffeeküche die Putzfrau zuständig ist, gilt nicht. Denn für die kurze Zeit, sein benutztes Geschirr weg zu räumen, sollte jeder verfügbar sein. Den Rest erledigt ja ohnehin die "Haushaltshilfe".
Wie sieht es bei Ihnen zu Hause aus?
Hinterlassen Sie die Küche deshalb so sauber, wie Sie es sich wünschen. Oder sieht es bei Ihnen zu Hause genauso aus? Für Ordnung im Kühlschrank fangen Sie übrigens an, Ihre Sachen zu beschriften.
Doch zurück zur Kaffeeküche: Teilen Sie den Kollegen per Aushang mit, dass der Saustall nervt. Der Zettel muss aber freundlich oder "witzig" formuliert sein. Alles andere wirkt kontraproduktiv.
Zur Strafe einen Euro in die Kassa?
Wenn das nicht hilft, muss mit Rückendeckung der Chefetage zu drastischeren Maßnahmen gegriffen werden. Jeder, der schmutziges Geschirr nicht wegräumt, muss beispielsweise einen symbolischen Euro in eine gemeinsame Kaffeekassa zahlen.
Die Kontrolle dessen klappt aber nur dann, wenn jeder Mitarbeiter stets dasselbe oder sein persönliches Lieblingshäferl benutzt. Das gesammelte Geld wird anschließend gemeinsam ausgegeben.
Wozu gibt es die Putzfrau?
Doch wie kommt es, dass ein derartiges Thema überhaupt zu einem Thema werden muss? Zumeist aus Bequemlichkeit. Jeder der sein Geschirr einfach stehen lässt, schiebt die Verantwortung auf die Putzfrau ab und denkt sich: "Die wird doch eh dafür bezahlt!" Doch wie kommen alle anderen dazu, die sich dann vor lauter Schmutz nicht einmal mehr ein Glas Wasser holen können?
Denn zumeist kommen Mitarbeiter des Putztrupps nur einmal täglich und das in der Früh, bevor die ersten Mitarbeiter eintreffen.
Fürs "versauen" zur Sau machen
Wirklich wirksam werden mahnende Worte an die Belegschaft aber nur dann, wenn das Thema Sauberkeit der Chefetage wirklich wichtig ist und den Mitarbeitern klar vermittelt wird, dass Dreck ein absolutes "No-Go" ist.
Wer dann immer noch auf frischer Tat beim Versauen der Kaffeeküche ertappt wird, müsste im Büro "öffentlich" zur Sau gemacht werden!