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Drittel der Todesfälle im Auto durch Ablenkung

Heute Redaktion
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Vom kurzen Telefongespräch bis zum schnellen Imbiss - "Neben-Tätigkeiten" während der Autofahrt sind für viele Verkehrsteilnehmer ganz normal geworden. Jetzt setzt die Autobahnbetreibergesellschaft Asfinag auf Aufklärung.

Vom kurzen Telefongespräch bis zum schnellen Imbiss - "Neben-Tätigkeiten" während der Autofahrt sind für viele Verkehrsteilnehmer ganz normal geworden. Jetzt setzt die Autobahnbetreibergesellschaft Asfinag auf Aufklärung.

Allein heuer ist ein Drittel der tödlichen Unfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen nachweislich auf Ablenkung zurückzuführen. 21 Menschen kamen heuer bisher auf Autobahnen und Schnellstraßen ums Leben. Sechs davon starben dabei nachweislich durch Unachtsamkeit bzw. Ablenkung.

Die Asfinag präsentiert dazu eine aktuelle Umfrage unter 500 Verkehrsteilnehmern und startet eine neue Informationskampagne, um die Gefahr von Ablenkung bewusst zu machen. Wie schwierig es selbst für einen Profi ist, abgelenkt Auto zu fahren, demonstriert live der frühere Formel 1-Fahrer und zweifache Le Mans-Sieger Alexander Wurz.

Demnach greifen 64 Prozent der Lenker zum Handy, 53 Prozent lassen sich von Vorkommnissen außerhalb des Fahrzeuges ablenken und 46 Prozent bedienen nebenbei den Radio.

Das genau lenkt ab

Abgelenkt werden Fahrerinnen und Fahrer durch:

Navigationsgerät programmieren
CDs suchen und einlegen
Telefonieren
(Emotionale) Gespräche mit Mitfahrenden
Essen, Trinken und Rauchen
SMS oder Mails lesen oder gar schreiben
Aufheben von heruntergefallenen oder Suchen nach bestimmten Gegenständen
Vorkommnisse außerhalb des Fahrzeugs (Gegenverkehr, Landschaft etc.)

Telefonierende Fahrer begehen um 40 Prozent mehr Fahrfehler. Für Handy-Lenker ohne Freisprecheinrichtung ist das Unfallrisiko fünfmal höher als für Nicht-Telefonierer. Das Unfallrisiko während SMS schreiben oder Internetsurfen steigt bis auf das 20-fache an. Das entspricht einer Alkoholisierung von 0,8 Promille.

Ablenkung bewirkt, nach Studien des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, gefährliches Fahrverhalten:


Reduziertes Spurhaltevermögen
längere Reaktionszeiten
Blinker wird nicht verwendet
Fahrstreifen werden plötzlich gewechselt
Lenker sind entweder zu schnell oder auch zu langsam unterwegs.

Tipps der ASFINAG

Erledigen Sie alles, was nicht zum „reinen Fahren" gehört vorher oder nachher: Egal ob Trinken, Essen, Rauchen, Einstellen des Navis, ein Telefonat oder der letzte Check der Mails – nehmen Sie sich vor oder nach der Fahrt Zeit dafür. Oder machen Sie eine Pause.


Elektronische Geräte nach Möglichkeit nicht bedienen: Gleich ob Nutzung des Mobiltelefons oder die Suche nach einem anderen Radiosender – die Beschäftigung mit elektronischen Geräten dauert länger als nur diese eine vermutete Sekunde. Sender einstellen oder Wunsch-CD einlegen – denken Sie vor der Fahrt daran.

Fahren ist eine Hauptbeschäftigung: Gespräche mit Mitfahrenden, SMS-Schreiben, Mails lesen, einen Telefonkontakt oder den Notizzettel am Beifahrersitz suchen – das alles lenkt mehr ab, als man glaubt. Autofahren erfordert ungeteilte Aufmerksamkeit. Das gilt auch für Reize außerhalb des Fahrzeugs – die schöne Umgebung, der Gegenverkehr, etc. sollten nicht vom Ziel ablenken. Und das lautet: sicher von A nach B zu gelangen.

Gegenstände griffbereit hinlegen: Gegenstände, die Sie während einer Fahrt dringend benötigen könnten, wie etwa eine Sonnenbrille, auf einen bestimmten Platz legen, um „blind" darauf zugreifen zu können. Alles andere wie Zeitschriften, Unterlagen, Trinkflaschen etc. gehört in den Kofferraum oder im Fahrgastraum sicher verstaut und nicht auf den Beifahrersitz, damit es bei einem Bremsmanöver nicht vom Beifahrersitz rutscht – und man dann versucht ist, während der Fahrt etwas aufzuheben.