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EBEL: Betrugs-Verdacht erschüttert unser Hockey

Die heimische Eishockey-Liga EBEL nimmt zum Fall eines mutmaßlichen Betrugsversuchs Stellung.

Heute Redaktion
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Jeff Frazee erhebt schwere Vorwürfe gegen Znojmo
Jeff Frazee erhebt schwere Vorwürfe gegen Znojmo
Bild: GEPA-pictures.com

Kurz vor dem Saisonstart erschüttert ein mutmaßlicher Betrugs-Skandal die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL). Die höchste heimische Spielklasse mit Teams aus Österreich, Tschechien (Znaim), Ungarn (Fehervar), Italien (Bozen) und Kroatien (Zagreb) bestätigte einen Bericht, wonach Untersuchungen wegen versuchter Bestechung eingeleitet wurden.

Konkret geht es um ein brisantes Mail, das den OÖN zugespielt wurde. US-Goalie Jeff Frazee, vorige Saison in Diensten von Laibach, wandte sich mit großer Besorgnis an die Tageszeitung. Vor dem bisher letzten EBEL-Spiel seines Ex-Klubs – Laibach stieg vorrübergehend aus der Liga aus – habe sich ein Funktionär des HC Orli Znojmo mit einem unmoralischen Angebot an ihn gewandt.

Schlimmer Verdacht

Es ging um das finale Spiel der Qualirunde. Für Laibach ging es dabei um nichts mehr, für Znaim standen hingegen die Play-offs auf dem Spiel. Der angesprochene Funktionär habe über Laibachs Goalie-Trainer ausrichten lassen, dass er für eine Manipulation des Matches Geld bekommen würde. Das Spiel endete mit 7:0 für Znaim. Goalie Frazee, der sich nun aus freien Stücken an die OÖN wandte, kassierte drei Gegentore, ehe er aus dem Spiel genommen wurde.

Aber: Frazee habe den mutmaßlichen Bestechungsversuch schon vor der Partie seinem Trainer gemeldet, sich in der Causa richtig verhalten. Der Fall landete bei der EBEL, die interne Ermittlungen einleitete und das Bundeskriminalamt einschaltete.

Liga-Boss reagiert



Das Blatt bat Liga-Boss Christian Feichtinger um eine Stellungnahme: "Es ist ein laufendes Ermittlungsverfahren, das noch keine Ergebnisse gebracht hat. Solange es keine Beweise gibt, gilt die Unschuldsvermutung. Sollte der Verdacht begründet sein, wird das staatsanwaltschaftlich verfolgt. Die Liga hat in dieser Causa keine Parteienstellung. "

Sollte sich der Tatverdacht erhärten reichen die Strafen der Liga von Geldbußen zum möglichen Entzug der EBEL-Akkreditierung. Auf die Ermittlungen der Polizei, auch der Behörden in Tschechien und Slowenien habe man keinen Einfluss. (Heute Sport)