Welt

Ecuador: Darth Vader als Wahlbeobachter

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: José Jácome (EFE)

Bei der Präsidentschaftswahl in Ecuador ist Amtsinhaber Rafael Correa mit deutlichem Vorsprung für eine dritte Amtszeit wiedergewählt worden. Sein verhasster Bruder Fabricio verspottete den Politiker, als er mit einem als "Darth Vader" verkleideten Bodyguard im Wahllokal auftauchte.

Bei der Präsidentschaftswahl in Ecuador ist Amtsinhaber Rafael Correa mit deutlichem Vorsprung für eine dritte Amtszeit wiedergewählt worden. Sein verhasster Bruder Fabricio verspottete den Politiker, als er mit einem als "Darth Vader" verkleideten Bodyguard im Wahllokal auftauchte.

Bei der Präsidentschaftswahl in Ecuador ist Amtsinhaber Rafael Correa mit deutlichem Vorsprung für eine dritte Amtszeit wiedergewählt worden. Doch anstatt Glückwünsche von seinem älteren Bruder Fabricio zu bekommen, wurde der Links-Politiker von diesem sogar noch verspottet. 

Denn der Unternehmer Fabricio Correa kam mit der Star Wars-Figur "Darth Vader" im Schlepptau ins Wahllokal in der Stadt Guayaquil. Mit seinem verkleideten Bodyguard machte er sich über die Präsidenten- und Parlamentswahl lustig. Der 53-Jährige stellte den schwarz gekleideten und maskierten Mann den Journalisten als "interplanetarischen Beobachter" der Wahlen vor.

Brüder seit 2009 im Clinch

Zum Bruch zwischen den Brüdern war es gekommen, als Verträge zwischen dem Staat und mit Fabricio Correa verbundenen Unternehmen ans Licht kamen. Der Präsident ließ die Verträge 2009 annullieren. Der exzentrische Unternehmer hatte dann 2010 seine eigene Partei "Gerechtigkeit, Fortschritt und Ordnung" gegründet. Eine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl wurde ihm untersagt, weil er nicht genügend Unterschriften von Unterstützern gesammelt hatte. Die Justiz warf ihm vor, Unterschriften gefälscht zu haben.

Teilergebnissen zufolge kam der 49-jährige Rafael Correa auf 56 Prozent der Stimmen, wie der Nationale Wahlrat (CNE) nach Auszählung von 38 Prozent der Stimmzettel mitteilte. Der konservative Banker Guillermo Lasso folgte weit abgeschlagen mit 24 Prozent und erkannte seine Niederlage an.

Correa: "Niemand kann diese Revolution aufhalten"

Correa feierte seinen Sieg im ersten Wahlgang mit seinen Anhängern, die sich vor dem Präsidentenpalast in Quito versammelt hatten. "Danke für dieses Vertrauen", rief er ihnen vom Balkon aus zu, nachdem ihn drei Nachwahlbefragungen zum Sieger erklärt hatten. "Wir werden euch niemals enttäuschen, dieser Sieg gehört euch." "Niemand kann diese Revolution aufhalten", sagte Correa. "Wir sind dabei, Geschichte zu schreiben."

Auf den Straßen der Hauptstadt feierten zahlreiche Menschen Correas Sieg. Sie riefen "Rafael, wir lieben dich", schwenkten grüne Fahnen, zündeten Böller und hupten. Lasso, der unter den sieben Gegenkandidaten mit Abstand der stärkste war, räumte seine Niederlage ein. Der kubanische Staatschef Raúl Castro und der linksgerichtete nicaraguanische Präsident Daniel Ortega zählten zu den ersten, die Correa zu dessen Wahlsieg gratulierten. Auch von der Regierung des nördlichen Nachbarlands Kolumbien kamen Glückwünsche.

Bei der parallel abgehaltenen Parlamentswahl hoffte Correas Partei Alianza PAIS darauf, eine absolute Mehrheit zu erhalten. Laut Innenministerin waren 76.200 Soldaten und Polizisten im Einsatz, um einen ruhigen Verlauf der Wahlen zu gewährleisten. Laut den Wahlbeobachtern der lateinamerikanischen Organisation UNASUR gab es keine nennenswerten Zwischenfälle.