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Kolumne zu aktuellen Themen der Formel 1 von Markus Miksch.

Heute Redaktion
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Bild: Hertel

eine Menge Staub im Formel-1-Fahrerlager aufgewirbelt. Er behauptete, im kommenden Jahr werden nur mehr acht Teams mit jeweils drei Autos am Start sein. Mercedes Motorsportchef Toto Wolff entgegnete, dass es sich hier nur um eine "paranoide Vision" Parrs handle.

Dass dies schon 2015 passieren wird, scheint aufgrund der kurzen Vorlaufzeit wirklich unwahrscheinlich. Doch für die Zukunft könnte dieses Szenario durchaus wahr werden. Die Formel 1 treibt mit ihrem Größenwahn die kleinen Teams in Existenzprobleme, sie ist längst zur Spielwiese der großen Autowerke geworden. Diese würden vom Wegfall der Kleinen profitieren, denn Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat den Grand-Prix-Veranstaltern vertraglich zugesichert, dass bei den Rennen 20 Autos an den Start gehen.

Wenn sich nur zwei Rennställe zurückziehen, müsste Ecclestone handeln. Gewinner wären in jedem Fall die großen Teams. Es gibt zwei mögliche Lösungen: Eine Kundenauto-Regelung, bei der die Top-Teams fertige Boliden an Rennställe verkaufen. Oder die großen Teams treten tatsächlich mit drei Autos an, dann kämen die Fahrer aus den teuren Nachwuchsprogrammen zum Zug.

Natürlich könnte man auch versuchen, den kleinen Teams unter die Arme zu greifen, indem die TV-Gelder gerechter verteilt und/oder eine Budgetobergrenze definiert wird. Doch dies scheitert am Widerstand der Großen. Somit scheint es bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der immer teueren Technologie unausweichlich, dass in naher Zukunft mehr als zwei Mercedes, Ferraris und Red Bulls an den Start gehen - zumindest wäre es sportlich eine Entwicklung nach oben, da die Konkurrenzdichte zunehmen würde.