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Eisbär mit Farbe besprayt, Tierschützer sind entsetzt

Aufnahmen eines Eisbären, der mit einem Symbol aus dem Zweiten Weltkrieg bemalt wurde, gehen derzeit viral. Tierschützer sind empört.

Heute Redaktion
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Auf dem weißen Fell des Eisbären prangt in großer schwarzer Schrift T-34. Der T-34 war ein Panzer aus sowjetischer Produktion. Er spielte im Sieg der Roten Armee über Nazi-Deutschland eine wichtige Rolle.

Tierschützer besorgt

Wer für die Bemalung des Tieres verantwortlich ist, soll Medienberichten zufolge noch unklar sein. Abklärungen dazu laufen.

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Russische Tierschützer zeigen sich in der Zwischenzeit besorgt. Laut Experten könnte die schwarze Farbe das Tier bei seiner Jagd behindern. Der Grund: Damit soll der Eisbär für seine Beute schneller erkennbar sein. Zudem könnte es Wochen dauern, bis die Markierung ausgewaschen ist.

"Ein ziemlicher Schock"

WWF-Mitarbeiter Sergej Kawri hatte die Aufnahmen auf Instagram geteilt. Wie er sagt, sei es nicht üblich, dass Forscher, die wild lebende Tiere in der Region beobachteten, einen Bären so kennzeichneten. Genaue Details, wo das Video aufgenommen wurde und wer dafür verantwortlich ist, wisse er laut eigenen Aussagen nicht. Zudem meint er: "Wenn das ein militärischer Schriftzug ist, dann ist das eine perverse Respektlosigkeit gegenüber der Geschichte."

Daria Buyanowa, Sprecherin des WWF in Russland, sagte der BBC, dass das Anschauen der Bilder "ein ziemlicher Schock" gewesen sei und der Schriftzug "wie ein schlechter Scherz aussehe".

Notstand ausgerufen

Laut Anatoli Kotschnew, der am Institut für biologische Probleme des Nordens arbeitet, ist es unwahrscheinlich, dass der Bär ohne Sedierung bemalt wurde: "Die Buchstaben sind gleichmäßig geschrieben und alle gleich groß." Dafür hätte er relativ ruhig bleiben müssen, so der Forscher.

Er vermutet, dass sich der Vorfall in der abgelegenen russischen Region Nowaja Semlja ereignete. Dort sollen Forscher Eisbären sediert haben, die in besiedelte Gebiete vorgedrungen waren. Erst im Februar hatten sich in der Region über mehrere Wochen etwa 50 Eisbären in der Nähe von Menschen aufgehalten. Die Behörden hatten daraufhin den Notstand ausgerufen und die Tiere vertrieben.