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Eklat vor Wahl zu Welt-Leichtathlet des Jahres

Heute Redaktion
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Diskuswurf-Weltmeister Robert Harting verweigert sein Antreten bei der Wahl zum "Welt-Leichtathleten des Jahres" 2014. Der Grund: Er protestiert damit gegen die Nominierung des zweifachen Dopingsünders Justin Gatlin (USA). Der Weltverband IAAF änderte daraufhin das Regulativ und will Harting jetzt umstimmen.

Diskuswurf-Weltmeister Robert Harting verweigert sein Antreten bei der Wahl zum "Welt-Leichtathleten des Jahres" 2014. Der Grund: Er protestiert damit gegen die Nominierung des zweifachen Dopingsünders Justin Gatlin (USA). Der Weltverband IAAF änderte daraufhin das Regulativ und will Harting jetzt umstimmen.

"Die IAAF hat Robert Hartings Managerin gebeten, Robert darüber zu informieren, dass wir ihn gern weiter auf der Liste behalten möchten", teilte Sprecher Nick Davies am Mittwoch mit. "Er ist ein würdiger Champion", betonte Davies. Bisher habe der 29-jährige Deutsche dem Weltverband noch nicht geantwortet.

Der dpa sagte Harting aber am gleichen Tag: "Ich bin gerne bereit, mich der Wahl wieder zu stellen. Aber wirklich nur dann, wenn Athleten, die sich unrühmlich benommen haben, von der diesjährigen Liste gestrichen werden und in der Zukunft ein generelles Nominierungsverbot für sie gilt."

Neue Regeln erst ab 2015

Doch genau das geben die IAAF-Regeln (noch) nicht her - der Weltverband kann derzeit keinen früheren Dopingsünder wie den US-Amerikaner Justin Gatlin von der Wahl ausschließen. 2015 soll eine modifizierte Regel in Kraft treten, keine dopingbelasteten Sportler auf die Shortlist zu setzen.

Harting hatte sich am vergangenen Wochenende praktisch selbst von der Kandidatenliste gestrichen, weil der Olympiasieger, Welt- und Europameister nicht gegen Gatlin ins Rennen gehen will. Der US-Sprinter war zweimal in seiner Karriere mit einem Dopingbann belegt. Zuletzt wurde seine lebenslange Sperre als Wiederholungstäter auf acht und dann sogar auf vier Jahre (von 2006 bis 2010) reduziert.

Auch Offizielle unterstützen Harting

Mit Blick auf Gatlin schlug sich auch IAAF-Vizepräsident Sebastian Coe auf Hartings Seite. Er habe mit der Nominierung des 32-jährigen US-Amerikaners auf der Shortlist "große Probleme", sagte der zweimalige Olympiasieger laut BBC-Bericht.

"Er darf an Wettkämpfen teilnehmen - mehr würde ich dazu nicht sagen. Aber ich empfinde das nicht als angenehm", meinte der 58-Jährige. "Ich glaube, Sie wären überrascht, wenn ich sagen würde, dass ich froh darüber bin."

APA/red