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Emotionaler Auftritt von Becker im deutschen TV

Heute Redaktion
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Boris Becker sprach auf RTL erstmals live im deutschen Fernsehen über seinen 50. Geburtstag und die Insolvenz. "Die Marke Boris Becker lebt."

Für Boris Becker war 2017 kein gutes Jahr. Die Tennis-Ikone ist pleite. In London läuft ein Insolvenzverfahren gegen den Deutschen. Sein Schuldenberg: angeblich 61 Millionen Euro. Becker bestreitet das – und geht jetzt in die Offensive.

Beim RTL-Jahresrückblick „2017! Menschen, Bilder, Emotionen", moderiert von Günther Jauch, spricht Becker Klartext. Und er wirkt nach einer Fuß-OP wieder fitter. Zuletzt ging er bei Tennis-Turnieren aufgrund von Hüftschmerzen mit Krücken, in der TV-Show springt er die Stufen herunter. "Heute" fasst die wichtigsten Passagen zusammen.

Becker über das Insolvenzverfahren:

„Das ist ein Verfahren, das ist in England nach einem Jahr abgeschlossen. Ich bemühe mich nach bestem Gewissen, dem Gläubiger, das ist die Bank, die Schulden zu zahlen. Aber wir streiten uns um die Zinsen. Sie wollen Zinsen im hohen zweistelligen Bereich, ich nicht, weil es anders ausgemacht war. Meiner Firma geht's gut, ich bin sehr beschäftigt. Die Marke Boris Becker lebt. Die Privatperson hat ein Verfahren am Hals. Ich könnte mich vom Arzt krankschreiben lassen, aber ich will diese Rechnung bezahlen. Das ist mein Bestreben. Ich habe sechs Monate rum, die nächsten sechs Monate kriege ich auch noch vorbei. Ich bemühe mich, aber die andere Seite muss natürlich mitspielen, denn die Uhr läuft für mich."

Becker über seinen runden Geburtstag:

"Es hat verdammt nochmal weh getan. Der Abend am Geburtstag habe ich feuchte Augen bekommen, einfach was in meinem Leben schon passiert ist. Hätte mir jemand gesagt, dass ich Wimbledon gewinnen würde, die Nummer eins der Welt werde, dem hätte ich gesagt, er würde spinnen."



Becker über sein Leben im Rückspiegel:


„Ich gehe ehrlich mit mir und anderen um. Den einen oder anderen Doppelfehler habe ich gemacht, man konnte den auch nachlesen. Aber ich bin ein Mensch, der offensiv ins Leben geht, der offensiv ans Netz gesprungen ist, der den zweiten Aufschlag riskant an die Linie gespielt hat. Manchmal geht er eben ins Aus, aber grundsätzlich bin ich damit gut gefahren. Ich habe mehr Spiele gewonnen als verloren. Hier und da musste ich aber auch eine Niederlage einstecken, das ist klar."

Becker über seine Zukunft:

"Ich habe mir dieses Leben ausgesucht. Was auch immer passiert: Ich gehe mit geradem Haupt vorne raus."

Becker über seine Gesundheit:

"Natürlich hat das seinen Preis. Ist es gesund, Wimbledon schon mit 17 Jahren zu gewinnen? Immer über 5 Sätze gehen zu wollen? Ich spiele bis zum Schluss. Es sind Schmerzen, aber wir haben viele gute Ärzte. Mein Arzt in der Schweiz hat mir ein neues Sprunggelenk geschenkt. Der sagte: Ich soll altersgerechten Sport machen. Ich tue jetzt nichts mehr, was ich nicht tun sollte."

(Heute Sport)