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Energie-Krise! Bei immer mehr Bäckern ist der Ofen aus

Viele Betriebe wollen geordnet schließen, bevor es zu spät ist und sie in die Insolvenz rutschen. Grund sind horrende Energie- und Rohstoffpreise.

Clemens Pilz
Steigende Strompreise treiben Bäcker an den Rande der Insolvenz.
Steigende Strompreise treiben Bäcker an den Rande der Insolvenz.
unsplash

Vor allem kleinere und mittlere Betriebe bekommen die explodierenden Preise für Strom, Gas und Rohstoffe derzeit sehr stark zu spüren. Viele Bäcker in Niederösterreich kämpfen laut Wirtschaftskammer darum, ihre Backöfen und Kühlanlagen überhaupt noch betreiben zu können. Fast täglich würden sich Unternehmer hilfesuchend an die WKNÖ wenden, so Präsident Wolfgang Ecker.

Es herrscht "Alarmstufe Rot"

Immer mehr Unternehmer überlegen laut WKNÖ daher, ihren Betrieb jetzt geordnet zu schließen, um eine drohende Insolvenz zu vermeiden. Die Wirtschaftskammer sieht "Alarmstufe Rot" gegeben und fordert rasch Lösungen vom Bund.

Das Lebensmittelgewerbe stehe vor einem Dilemma: Einerseits müssten die Unternehmen ihre Kosten decken, andererseits können sie die Belastungen nicht eins zu eins an die Kunden weitergeben, "denn das können sich die Kundinnen und Kunden nicht leisten". Die Kammer warnt daher: "Die Betriebe brauchen dringend Unterstützung. Wir drohen sonst zahlreiche Versorger mit Lebensmitteln zu verlieren."

Kultwirt muss Schnitzel verteuern

Erst kürzlich hatte der Wiener Schnitzel-König Thomas Figlmüller vor der Teuerung gewarnt: Der Strompreis habe sich verdoppelt, der Arbeitspreis für Energie sogar vervierfacht. Und auch am Großmarkt explodierten die Preise zuletzt: "2019 haben wir für einen Liter Öl noch knapp unter einem Euro gezahlt – mittlerweile sind es fast drei Euro."

Auch beim Schweinefleisch muss der Wirt um 30 Prozent mehr bezahlen, als noch vor wenigen Jahren, und die Preise steigen weiter. "Daher müssten wir mittlerweile die Preise fast monatlich anpassen, da unsere Gewinnmargen ansonsten schwinden."