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Entführt geglaubter Soldat starb bei Kampfhandlung

Heute Redaktion
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Bild: Khalil Hamra (AP)

Der entführt geglaubte israelische Leutnant Hadar Goldin ist nach Angaben des Militärs tot. Wie die israelischen Streitkräfte am frühen Sonntagmorgen mitteilten, wurde Goldin am Freitag beim Kampf im Gazastreifen getötet. Die Familie des Soldaten sei unterrichtet worden. Obwohl Israel anscheinend Truppen aus Gaza abzieht, gehen die Luftangriffe unerbittlich weiter.

, gehen die Luftangriffe unerbittlich weiter. Wieder gab es Tote bei einem Angriff auf eine UN-Schule.

Eine Kommission unter Leitung des Chefrabbiners der Streitkräfte habe am späten Samstagabend mitgeteilt, dass der Leutnant tot sei. Israel hatte mit einem massiven Armee-Einsatz nach dem Soldaten gesucht. Ganze Truppenformationen durchkämmten im südlichen Gazastreifen Häuser und verdächtige Orte, unterstützt von massivem Artilleriefeuer. Die Militärangriffe auf den Gazastreifen wurden verstärkt. Dabei wurden in der Folge .

Luftangriffe gehen weiter

Die meisten dieser Ziele lagen in der südlichen Stadt Rafah und ihrem Umland. Dort sollten militante Islamisten den 23 Jahre Leutnant am Freitagmorgen entführt haben. Der bewaffnete Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, bestritt am Samstagmorgen, den Soldaten in seine Gewalt gebracht zu haben. Goldin wurde seit Freitag vermisst.

Bei neuen Luftangriffen am Sonntag in der Früh wurden nach Angaben von palästinensischen Rettungskräften mindestens zwölf Palästinenser getötet. Demnach starben neun Menschen im südlich gelegenen Rafah und drei weitere im Zentrum des Gazastreifens. "Wir setzen die Aktivitäten in Rafah fort", sagte eine Armeesprecherin in Tel Aviv.

 

Wieder Angriff auf UN-Schule

Es gab auch einen erneuten Angriff auf eine UN-Schule. Dabei sind am Sonntag laut palästinensischen Rettungskräften mindestens zehn Menschen getötet worden. Zuvor war von sieben Toten die Rede gewesen. Bei dem Angriff habe es zudem 30 Verletzte gegeben. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe den Vorfall.

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) erklärte, ersten Berichten zufolge seien Geschoße nahe des Schulgebäudes in der Grenzstadt Rafah, in dem 3.000 palästinensische Flüchtlinge Schutz gesucht hätten, eingeschlagen. Bei dem Bombardement habe es offenbar "zahlreiche Tote und Verletzte" gegeben.

Netanyahu fährt weiter harten Kurs

Nach UNRWA-Angaben haben in dem dicht besiedelten Küstengebiet rund 220.000 Menschen Zuflucht in UN-Schulen gefunden. Dennoch gab es bereits wiederholt Angriffe auf die Einrichtungen. So wurden bei zwei früheren Angriffen auf UN-Schulen in Beit Hanoun und Jabalia am 24. und 31. Juli rund 30 Palästinenser getötet. Die Attacken sorgten international für scharfe Kritik am Vorgehen Israels.

Erst am Samstagabend hatten sowohl Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu als auch die radikalislamische Hamas im Gazastreifen angekündigt, ihre Kämpfe fortzusetzen, bis sie ihre Ziele erreicht hätten. Israel will die Tunnelsysteme der Hamas vollständig zerstören und den Raketenbeschuss aus dem Küstengebiet dauerhaft unterbinden. Die Hamas fordert unter anderem eine Aufhebung der jahrelangen Blockade des schmalen Gazastreifens durch Israel.

Palästinenser-Delegation in Kairo

Ein israelischer Regierungsbeamter hatte am Samstag nach der mutmaßlichen Entführung des israelischen Soldaten mitgeteilt, sein Land werde vorerst keine Delegation nach Kairo schicken, um über eine Feuerpause zu sprechen. In der ägyptischen Hauptstadt Kairo traf unterdessen eine palästinensische Delegation ein, die sich im Namen der palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland für Verhandlungen über eine Waffenruhe bereithalten will.