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Er holt Gold bei Heim-WM – und keinen interessiert's

Es ist die Leichtathletik-Weltmeisterschaft der Extreme. Große Hitze, kaum Fans. Jetzt gab es einen skurrilen Siegerehrung-Fail.

Heute Redaktion
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Mutaz Essa Barshim ist Hochsprung-Weltmeister.
Mutaz Essa Barshim ist Hochsprung-Weltmeister.
Bild: imago sportfotodienst

Erinnert euch an Marcel Hirscher, als er 2013 die Ziellinie in Schladming als Sieger überquert und sich daheim zum Weltmeister krönt. Ausnahmezustand, Tausende Fans schreien, jubeln, springen. Ein Fahnenmeer.

Wir springen in die Gegenwart. Die Leichtathletik-Elite ist zu Gast in Doha. Abgesehen von der Schladminger Winterlandschaft fehlen hier auch die Fans. Als Lokalmatador Mutaz Essa Barshim am Freitag Gold im Weitsprung holte, gab es kein Fahnenmeer, nur verhaltenen Jubel.

Der Athlet aus Katar hatte seinen Titel für das Gastgeberland verteidigt. Die erste Goldene für Katar. Und doch schien es keinen so richtig zu interessieren. Denn bei der Siegerehrung kam es zu grotesken Szenen.

Nach den Wettkämpfen hatten fast alle Zuschauer das Stadion verlassen. Die Medaillengewinner Barshim, Akimenko und Iwanjuk standen minutenlang vor leeren Rängen auf dem Podium, ehe sie aus ihrer peinlichen Lage befreit wurden. Ohne Medaillen.

Die Siegerehrung wurde abgebrochen, auf Samstag verschoben. Die Veranstalter fanden die Szenerie wohl einer WM-Goldenen unwürdig.