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Erdbeben in Chile fordert fünf Tote

Heute Redaktion
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Vor der nordchilenischen Küste hat sich ein schweres Erdbeben der Stärke 8,2 ereignet. Die Erdstöße waren sogar noch in der bolivianischen Hauptstadt La Paz zu spüren. Mindestens fünf Tote sind zu beklagen.

Das Zentrum des Bebens lag etwa 80 bis 90 Kilometer von der nordchilenischen Hafenstadt Iquique entfernt im Pazifik. In der ersten Stunde nach dem Erdbeben wurden vier Nachbeben von einer Stärke ab 5,0 verzeichnet. Das Hauptbeben war bis in der fast 500 Kilometer entfernten bolivianischen Hauptstadt La Paz zu spüren, wie der lokale Fernsehsender Unitel berichtete.

Evakuierungen nach Tsunami-Warnung

Eine Tsunami-Warnung wurde herausgegeben. Die Evakuierung der Küstenstreifen in nordchilenischen Städten wie Arica und Antofagasta habe in der ersten Stunde nach dem Beben problemlos stattgefunden, berichtete der Rundfunksender Cooperativa nach Angaben lokaler Behörden. Auch im Süden Perus fanden Evakuierungen statt.

Eine erste Tsunami-Welle erreichte laut der chilenischen Marine Teile der Nordküste. Das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik auf Hawaii berichtete, das Erdbeben haben 2,11 Meter hohe Wellen erzeugt. Über Opfer und Schäden gab es zunächst kaum Informationen.

Erdrutsche, flüchtige Häftlinge und Plünderungen

Die chilenischen Behörden teilten mit, es gebe zunächst keine Berichte über schwere Schäden an der Infrastruktur oder über Opfer. Einige Straßen seien durch Erdrutsche blockiert. Auch die Bergwerksunternehmen im Norden des Landes und im Süden Perus verzeichneten keine schweren Schäden.

Die Flughäfen von Arica und Iquique wurden geschlossen. Flüge, die von Santiago in die Städte im Norden bereits gestartet waren, kehrten zur chilenischen Hauptstadt zurück. In Antofagasta und Arica wurde der Schulunterricht für Mittwoch abgesagt. In Iquique gab es einige Plünderungsversuche, erklärte der Gouverneur Gonzalo Prieto. Außerdem brachen dort 300 Frauen aus dem lokalen Gefängnis aus.

Schlimmstes Erdbeben in Nordchile seit 19. Jahrhundert

Am 27. Februar 2010 waren bei einem Erdbeben der Stärke 8,8 in Südchile mehr als 500 Menschen umgekommen. In Nordchile waren seit dem 19. Jahrhundert keine Erdbeben dieser Stärke verzeichnet worden. In den vergangenen Wochen hatten rund 400 schwächere Beben das Gebiet erschüttert.