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Erdogan: Isolation von Katar ist "Todesstrafe"

Heute Redaktion
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Recep Tayyip Erdogan
Recep Tayyip Erdogan
Bild: Reuters

Mehrere arabische Länder haben gegen Katar Sanktionen verhängt. Für den türkischen Präsidenten kommt das "in gewisser Weise einer Todesstrafe" gleich.

Die Türkei gilt als einer der engsten Verbündeten von Katar, das gerade mit Vorwürfen von Terrorfinanzierung zu kämpfen hat. Mehrere arabische Staaten haben Sanktionen in nahezu allen Bereichen verhängt und das Land praktisch isoliert.

Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert diese Vorgehensweise: "Ein Land in allen Bereichen zu isolieren, ist unmenschlich und widerspricht dem Islam", sagte er am Dienstag im Fernsehen. Das sei "in gewisser Weise eine Todesstrafe" für Katar.

Türkei als Vermittler

Der türkische Präsident fordert seit Freitag die Aufhebung der Blockade und will nun auch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem Emir von Katar telefonieren. Auch mit US-Präsident Donald Trump will Erdogan in den kommenden Tagen reden.

Katars angebliche Verbindungen zu "Terrororganisationen" wie der Hamas und der Muslimbruderschaft haben Saudi Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate vergangene Woche dazu bewogen, das Land an den Pranger zu stellen.

Erdogan weist diese Vorwürfe zurück: "Katar ist mit der Türkei das Land, dass die entschiedenste Haltung gegen Daesh (Islamischer Staat) einnimmt", meinte er.

Hinter den Kulissen hat die Blockade aber einen anderen Grund: Katar unterhält vergleichweise gute Beziehungen zum erklärten Erzfeind Saudi Arabiens, dem Iran.

(csc)

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