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Erdrutsch: Hoffnung für 90 Vermisste schwindet

Heute Redaktion
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Nachdem am Samstag ein schwerer Erdrutsch im US-Bundesstaat Washington bisher 16 Opfer gefordert hatte, galt am Donnerstag das Schicksal von 90 Menschen nach wie vor als ungeklärt, nachdem die Behörden anfänglich von 176 Vermissten ausgegangen waren. Die Hoffnung viele von ihnen lebend zu bergen schwindet. Die Retter geraten nach etlichen 12-Stunden Schichten indes an ihre körperlichen Grenzen.

Bisher konnten sie 16 Leichen aus den teilweise zehn Meter hohen Schlamm- und Geröllschicht bergen. "Man hofft einfach, dass eine Familie aus dem Urlaub in Disneyland zurückkehrt und wir ihren Namen von der Liste nehmen können", sagte Eric Finzimer, einer der freiwilligen Helfer, der "Seattle Times". Finzimer geht davon aus, dass die nächsten Tagen sehr hart werden. Er rechnet damit, dass er später Albträume haben werde.

"Haus wurde 400 Meter fortgerissen"

Unterdessen berichten Überlebende von Alptraum-Szenen am Samstag, als die Katastrophe über sie hereinbrach. "Das Haus bewegte sich und wir wurden mit Schlamm bedeckt. Es dauerte nur 30 Sekunden, bis es wieder zum Stillstand kam, aber von unserem Haus blieben lediglich Trümmer übrig. Das Haus wurde 400 Meter fortgerissen", berichtete eine Überlebende dem TV-Sender CNN.

Bei dem Erdrutsch in der kleinen Gemeinde Oso, rund 100 Kilometer nördlich von Seattle, waren am Samstag mindestens 30 Häuser zerstört worden. Schwere Regenfälle hatten die gewaltige Schlammlawine ausgelöst. Mit Spürhunden, Hubschraubern und elektronischen Geräten wurde am Montag die Suche nach Vermissten fortgesetzt.

Mindestens 16 Tote

Die Zahl der Toten blieb zunächst unverändert: Neben 16 aus den Trümmern geholten Leichen habe man acht weitere Opfer gesichtet, aber noch nicht geborgen, sagte der Einsatzleiter. Der Lokalsender King5 meldete 25 Tote, von denen acht oder neun noch nicht geborgen worden seien.