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Erdrutschsieg für Demokratie in Hong Kong

Bei den Gemeinderatswahlen in Hong Kong bescherte eine Rekordbeteiligung pro-demokratischen Politikern den Sieg in 17 von 18 Wahlkreisen.

Heute Redaktion
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Unterstützer des Kandidaten Kelvin Lam im Bezirk South Horizons West jubeln über das Ergebnis.
Unterstützer des Kandidaten Kelvin Lam im Bezirk South Horizons West jubeln über das Ergebnis.
Bild: Reuters

Dieses Ergebnis wird der Regierung in China besonders sauer aufstoßen: Monatelang betete man der Welt vor, dass die Proteste in Hong Kong nur von einer lauten Minderheit ausgehen; die schweigende Mehrheit stehe hinter der kommunistischen Führung.

Doch die Gemeinderatswahlen zeichneten am Sonntag ein komplett anderes Bild: Fast drei Millionen Menschen waren zur Wahl gegangen, viele zum ersten Mal. Das entspricht fast der Hälfte der Bevölkerung und 71 Prozent der Wahlberechtigten.

Während Hong Kong bisher fest in Hand pro-chinesischer Politiker gewesen ist, eroberten pro-demokratische Kandidaten nun 17 von 18 Wahlkreisen und mit 390 Gemeinderatssitzen fast 90 Prozent der 452.

Der politische Einfluss der Gemeinden ist allerdings limitiert, die Budgets sind klein und die Befugnisse beschränken sich auf lokale Angelegenheiten wie Parks, Bushaltestellen und Müllsammlung.

Trotzdem ist das Signal an die pekingtreue Regionalregierung und an China stark: Die Menschen sind unzufrieden mit ihren mangelnden Rechten und mit der Polizei, welche ihrer Meinung nach nur die Interessen der Regierung schützt.

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