Niederösterreich

Erdrutschsieg mal drei, VP holt sich drei Absolute

In Schwarzau (Neunkirchen), Kottingbrunn (Baden) und Hochwolkersdorf (Wr. Neustadt) drehte die ÖVP bei der Gemeinderatswahl am 27. September alles um. 

Tanja Horaczek
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In Schwarzau, Hochwolkersdorf und Kottingbrunn ist am Sonntag die Gemeinderatswahl vom 26. Jänner wiederholt worden.
In Schwarzau, Hochwolkersdorf und Kottingbrunn ist am Sonntag die Gemeinderatswahl vom 26. Jänner wiederholt worden.
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In gleich drei Gemeinden in Niederösterreich mussten am Sonntag die Gemeinderatswahlen wiederholt bzw. neu gewählt werden. Dabei beendete die ÖVP in zwei Orten die Vormachtstellung der SPÖ. In beiden Kommunen – in Schwarzau am Steinfeld und in Hochwolkersdorf – erzielte die ÖVP ein grandioses Ergebnis. Dabei wurde die Wahl in Kottingbrunn wiederholt, in Schwarzau und "Howodo" neu gewählt.

Volkspartei holte sich in Schwarzau zwölf Mandate

In Schwarzau am Steinfeld (Neunkirchen) entfielen auf die ÖVP 61,6 Prozent (plus 21,1 Prozentpunkte). Die Volkspartei rund um VP-Bürgermeisterin Evelyn Artner, die heuer trotz absoluter SPÖ Mehrheit nach der Gemeindewahl im Jänner 2020 vom Gemeinderat gewählt wurde, konnte bei der Neuwahl nicht nur erstmals stärkste Fraktion werden, sondern holte sich direkt auch die absolute Mehrheit. Zwölf (zuvor acht) der 19 Mandate holten sie sich zurück. 

Auf die SPÖ entfielen 35,7 Prozent (am 26. Jänner 2020 waren es 54,5 Prozent) und sieben Sitze. Die FPÖ scheiterte mit  2,7 Prozent (zuvor 5,1 Prozent) am Wiedereinzug in den Gemeinderat. Bei der Wahl am Sonntag wurden 1.234 Stimmen abgegeben, die Wahlbeteiligung lag bei 73,5 Prozent. 

"Bürgermeisterin Artner hat einen sensationellen Job gemacht"

Bezirksparteiobmannes und VP- Landtagsabgeordneten Hermann Hauer zum Wahlausgang: „Bürgermeisterin Evelyn Artner hat in den vergangenen Monaten einen sensationellen Job gemacht. Völlig unerwartet wurde sie Bürgermeisterin und musste sich direkt mit den Herausforderungen der Coronakrise auseinandersetzen. Ich wünsche ihr und ihrem Team alles Gute für die nächsten Jahre – das Wahlergebnis ist der klare Auftrag, auch in Zukunft Verantwortung zu übernehmen."

ÖVP kann in Hochwolkersdorf den Ortschef stellen 

Nach dem Wahldilemma im Jänner 2020 in Hochwolkersdorf (Wr. Neustadt-Land) kam es zu einem Eklat in der Gemeinde. Karner, der für die Bürgerliste angetraten war, lief nach der Wahl zur SPÖ über, um Bürgermeister zu werden. Nach einer Auseinandersetzung legte er alle Funktionen nieder. SPÖ-Chefin Sylvia Blank übernahm die Geschäfte des Bürgermeisteramtes. Die Wähler entschieden sich gegen sie am Sonntag.

Große Freude beim Team von „Miteinander Hochwolkersdorf“ rund um Spitzenkandidat Martin Puchegger. Es konnte bei der Neuwahl des Gemeinderatesdie die absolute Mehrheit holen. Die gemeinsame Liste von Volkspartei und Unabhängigen kann ein Plus von 24,6 Prozent auf 55,4 Prozent im Vergleich zum Jänner feiern. Damit stellt die Volkspartei künftig 11 der 19 Mandate (+ 5 Mandate) im Gemeinderat – und damit auch den Bürgermeister. 896 Stimmen wurden am Sonntag abgegeben, die Wahlbeteiligung lag bei 85,3 Prozent.

Kottingbrunn: Bürgerliste fechtete im Jänner Wahl an

In Kottingbrunn (Baden) wurde am Sonntag die Gemeinderatswahl wegen eines Streits um eine Bürgerliste wiederholt. Die Landeswahlbehörde hatte das Ergebnis der Wahl vom 26. Jänner zwar noch beglaubigt, die Liste „Neues Kottingbrunn“ zog aber bis vor den Verfassungsgerichtshof (VfGH) und bekam Recht.

Das Wahlergebnis am Sonntag fiel so aus: Die ÖVP erzielte 62,5 Prozent (ein Plus von 29, 86 Prozent vom Jänner 2015). Damit haben sie  22 Mandate erreicht. Die SPÖ verlor im Vergleich zu 2015 25 Prozent und erzielte am heutigen Sonntag 14,3 Prozent. Sie besetzen 5 Mandate. Die FPÖ holte sich 2,2 Prozent (-10,3 Prozent), schaffte aber kein Mandat.  Die Grünen schafften 7,9 Prozent (+1,5 Prozent) und behalten ihre 2 Mandate. Pro Kottingbrunn erzielte 6,9 Prozent und hat jetzt 2 Mandate. Das ergibt ein plus von einem Mandat im Vergleich zum Jänner 2015. Die "Erste Bürgerliste für Kottingbrunn" schaffte 3,1 Prozent (1 Mandat) und" Neues Kottingbrunn" 3,2 Prozent (1 Mandat).

ÖVP holt sich Zwei-Drittel-Mehrheit

Der 37-jährige Christian Macho, seit 2015 Bürgermeister der Marktgemeinde Kottingbrunn, hat bei dieser Gemeindewahl das Ergebnis vom Urnengang 2015 übertreffen können. Mit einem Plus von 29,86 Prozent auf 62,5 Prozent hat die Volkspartei 22 der 33 Mandate (+10 Mandate) im Gemeinderat erreicht und holt damit nicht nur eine Zwei-Drittel-Mehrheit, sondern wurde auch erstmals erster in Kottingbrunn.