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Ersatzdrogen gegen Sucht setzt sich durch

Heute Redaktion
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Bild: Fotalia/ Symbolbild

Immer wieder gerät die Drogen-Substitutionstherapie für Opiatabhängige in öffentliche Diskussionen hinein. Die österreichischen Zahlen belegen den Erfolg dieser Strategie.

Immer wieder gerät die Drogen-Substitutionstherapie für Opiatabhängige in öffentliche Diskussionen hinein. Doch die österreichischen Zahlen belegen den Erfolg dieser Strategie.

 In Österreich sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums zwischen 30.000 und 34.000 Menschen opiatabhängig bzw. bzw. haben problematischen und gefährlichen Drogenkonsum.


Mehr als die Hälfte der Betroffenen unterzieht sich einer Substitutionstherapie. Ein Großteil - rund 55 Prozent - ist dabei auf retardierte Morphine eingestellt.
Auf einen substituierenden Arzt kommen im Schnitt 36 Suchtpatienten.
Dauerhafte Abstinenz wird nur bei fünf Prozent der Patienten erreicht; insgesamt brechen zwischen zehn und 20 Prozent die Therapie ganz ab. Die Behandlung ermöglicht aber auch eine Resozialisierung, Aufnahme von Beschäftigungsverhältnissen und von Ausbildungsaktivitäten.
Die Ausgaben der Krankenkassen für Ersatzdrogen sind in den vergangenen Jahren durch die Ausweitung der Behandlung auf mittlerweile fast 17.000 Menschen deutlich gestiegen – von 8,9 Mio. Euro im Jahr 2003 auf zuletzt 26 Millionen Mio. Euro im Jahr 2011.
Derzeit befinden sich rund zehn Prozent der Betroffenen in begleitender psychosozialer Betreuung.
Retardierte Morphine haben weniger Nebenwirkungen als andere Substanzen. Das ist auch ein Grund, warum sie von vielen Patienten bevorzugt werden. Methadon hat deutlich höhere Nebenwirkungsraten ("Benebelung", organische Probleme), auch das zur Verfügung stehende Buprenorphin wird von vielen Patienten nicht akzeptiert.
Nur 0,14 Prozent der verschriebenen retardierten Morphine landen tatsächlich auf dem Schwarzmarkt bzw. werden dort aufgegriffen.
Die Lebenserwartung von Suchtkranken steigt: Waren im Jahr 2002 noch 1.030 Menschen (Wien) über 40 in Substitutionsbehandlung, so sind es zehn Jahre später bereits 2.870 Personen. Die Behandlung ermöglicht den Betroffenen ein längeres Leben bzw. ein Überleben der Erkrankung.
Die Zahl jugendlicher Patienten ist rückläufig – von 190 (2002) auf neun (2012/Zahlen aus Wien).