Erste Urteile gegen Beteiligte von Türkei-Putsch

Erstmals sind in der Türkei zwei Beteiligte des gescheiterten Militärputsches vom Juli vergangenen Jahres verurteilt worden. Ein Gericht im osttürkischen Erzurum verurteilte zwei Offiziere zu lebenslanger Haft, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde.

Erstmals sind in der Türkei zwei Beteiligte verurteilt worden. Ein Gericht im osttürkischen Erzurum verurteilte zwei Offiziere zu lebenslanger Haft, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde.

Das Gericht befand die beiden Armeeoffiziere, einen Oberst und einen Major, der Verschwörung für schuldig. Sie hätten nach einer erfolgreichen Entmachtung von als Provinzkommandeure die Macht der Putschisten absichern sollen, so die Anklage.

Die Offiziere seien Teil eines Netzwerkes des in den USA lebenden Predigers Fetullah Gülen gewesen, den Erdogans AKP-Regierung von Anfang an als Drahtzieher hinter dem gescheiterten Staatsstreich sah. Die beiden Angeklagten bestritten die Vorwürfe, wie die Nachrichtenagentur DHA berichtete. Die AKP kündigte im vergangenen Jahr mehrmals die Wiedereinführung der Todesstrafe für die am Putschversuch Beteiligten an.

41.000 in U-Haft, 120.000 gefeuert

Der Umsturzversuch durch Teile des Militärs forderte nach Regierungsangaben mindestens 246 Menschenleben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu wurden in Zusammenhang mit dem Putschversuch mehr als 41.000 Menschen in Untersuchungshaft genommen. 120.000 Menschen wurden wegen angeblicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung aus dem Staatsdienst entlassen.