Politik

Bundeskanzler Kern: "Die FPÖ ist mir völlig powidl"

Auftakt für die Wahl-Sondersendungen im Fernsehen: Puls 4 startete seine Sommergespräche mit Bundeskanzler Christian Kern.

Heute Redaktion
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Im 60-minütigen Wahl-Talk mit Puls4-Info-Chefin Corinna Milborn steckte Christian Kern seine Wahlziele vor 100 Fans im Studio ab und markierte die Trennlinie zur FPÖ einmal mehr.

"Die FPÖ ist mir völlig powidl beim Thema Arbeitsmarkt. Mir geht es um die Menschen. Ich suche Wege im Einklang mit europäischen Regeln", wird Kern deutlich, als es um die Umsetzung von Zielen im Bereich Jobs geht.

"Ich möchte sieben Kern-Inhalte umsetzen und nicht über Parteien reden. Jeder soll Chancen haben, die Pensionen sollen gesichert sein. Wer das mit uns umsetzt, ist ein geschätzter Partner. Das werden wir dann ab 16. Oktober diskutieren."

"Will keine Ehe Kurz-Strache"

Nach der Wahl, bei der der SPÖ-Chef auf 50 Prozent und eine Stimme hofft, ehrlicherweise aber selbst nicht damit rechnet, soll auch das Thema Ehe für alle außer Frage stehen. In diesem Zusammenhang kommt das Einzige Mal Stimmung im Studio auf.

"Die ÖVP wie die FPÖ wehren sich wie verrückt gegen die Ehe für alle. Wir werden dafür werben, unsere Idee einer Ehe für alle populär zu machen. Wenn das gelingt, gibt es nur mehr eine Ehe die ich nicht möchte: eine zwischen Kurz und Strache."

Und was sagte Kern sonst so ... ?

... zum Thema Trump: "Trump ist jemand, der Amerika schwächt"

... zum Thema Gerechtigkeit: "Ich habe kein Interesse daran, die 5 Prozent der privilegierten in Österreich noch mehr zu unterstützen."

... zum Thema Erbschaftssteuer: "Wir wollen, dass jeder der eine Million Euro erbt oder geschenkt bekommt, einen Beitrag leistet."

... zum Thema Türkei: "Ich war der erste der gesagt hat, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sind abzuschaffen."

... zum Thema Populismus: "Du musst junge Menschen für Politik begeistern. Die Sache mit der Pizza und dem Video dazu hat Spaß gemacht. Ich würde es wieder machen."

Das plant der ORF

Der heiße Wahlsommer wirkt sich auch auf die anderen österreichischen Sendern aus. Allein im ORF sind 28 Sondersendungen anlässlich der Nationalratswahl am 15. Oktober geplant.

Ab 31. Juli weitere sechs "Sommergespräche", die Tarek Leitner moderiert. Ab September wird es außerdem 15 Wahlkonfrontationen zwischen jeweils zwei Parteien plus eine Elefantenrunde mit den Spitzenpolitikern aller im Nationalrat vertretenen Parteien geben. Start dieser Duelle ist am 19. September, die Elefantenrunde wird am 12. Oktober stattfinden.

Das hat ATV vor

ATV plant eine Runde der Kleinparteien und drei Gesprächssendungen - mit Neos-Chef Strolz, Grünen-Chefin Lunacek und FPÖ-Chef Strache. Im September wird es ein "Kanzlerduell" und zwei Sonderausgaben der Talk-Sendung "Klartext" mit VP-Obmann Kurz und Bundeskanzler Kern geben. Eine Elefantenrunde folgt am 1. Oktober. (mle)