Österreich

Erzdiözese rügt und verteidigt Toni Faber

Heute Redaktion
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Bild: Produktion Woman

Nach der Kritik an Dompfarrer Toni Faber, der in der "Standard"-Beilage "Open Haus - Luxusimmobilien" Einblicke in sein gediegenes Domizil am Stephansplatz gewährt hat, springt die Erzdiözese für ihn in die Bresche. Sprecher Michael Prüller räumte zwar ein, dass die Darstellung in den Medien nicht geschickt gewesen sei, für die Wohnung seien jedoch keine Kirchenbeitragsmittel verwendet worden.

Nach der Kritik an Dompfarrer Toni Faber, der in der "Standard"-Beilage "Open Haus – Luxusimmobilien" Einblicke in sein gediegenes Domizil am Stephansplatz gewährt hat, springt die Erzdiözese für ihn in die Bresche. Sprecher Michael Prüller räumte zwar ein, dass die Darstellung in den Medien nicht geschickt gewesen sei, für die Wohnung seien jedoch keine Kirchenbeitragsmittel verwendet worden.

100 Quadratmeter Luxus-Dachausbau mit Terrasse, Blick auf Steffl und Haas-Haus, mit feinstem Interieur - die Fotos brachten Toni Faber viel Kritik ein. Faber selbst hat die Kritik kalt gelassen: "Es ist nur eine Dienstwohnung, die Einrichtung habe ich bezahlt." Nun bekam er auch Unterstützung der Erzdiözese.

Präsentation "sicher nicht geschickt"

Prüller gestand zu, dass Fabers Präsentation seiner Wohnung in den Medien "sicher nicht geschickt" gewesen sei und "den Eindruck einer Luxusimmobilie" erweckt habe. 100 Quadratmeter seien zwar "kein ausgesprochener Luxus, aber doch viel Platz für einen Alleinstehenden", wobei die attraktive Lage im Stadtzentrum den Eindruck noch verstärken könne, meinte der Sprecher der Erzdiözese gegenüber Kathpress.

Es seien keine Kirchenbeitragsmittel verwendet worden. Wie Prüller hervorhob, sind die Dienstwohnungen im Dach des "Pfarrhofes" den Priestern nur für die Dauer ihrer Amtszeit übergeben worden, wobei die Betriebskosten und die Kosten der Einrichtung von den Priester selbst zu tragen seien. Bei der Pensionierung oder der Übernahme eines anderen Amtes müssen die Priester die Wohnungen wieder zurückgeben.

Sprecher sieht keinen grenzenlosen Luxus

Der Luxus halte sich dennoch in Grenzen, was etwa daran ersichtlich sei, dass sich die im Pfarrhof von St. Stephan, dem sogenannten "Curhaus", wohnenden Priester eine Gemeinschaftsküche teilen. Außerdem sei die 2007 erfolgte Adaption des Pfarrhof-Dachgeschoßes für Priesterwohnungen ohne Kirchenbeitragsmittel geschehen. Die Dienstwohnung der Priester der Pfarre St. Stephan am Stephansplatz liege "so wie überall üblich" in der Pfarre und nahe der Pfarrkirche.

Dass sich die Wohnung im Dachgeschoß befindet, liegt laut der Erzdiözese Ergebnis daran, dass bei der Sanierung ab dem Jahr 2007 Dienstwohnungen des Dompfarrers und der Domkuraten dort untergebracht wurden, weil ein Drittel des Dachbodens wegen der verwinkelten, denkmalgeschützten Architektur für Büroflächen ungeeignet sei.

Twitter-Spott für Faber

Nach dem Erscheinen der Fotos wurden schnell Twitter-Spötter auf den Plan gerufen. So wurde auch der Vergleich mit dem deutschen Protz-Bischof Tebartz- van Elst gezogen: "Wie sich Faber zum Ösi-Tebartz macht, nötigt einem Respekt ab" oder "Schöner Wohnen mit Toni Faber" wird von Armin Wolf bis Dieter Chmelar geätzt. Der legt noch nach: "Die Faberhafte Welt des Toni. Im Dachausbau, näher, mein Herr, zu dir‘."

Die Twitter-Stimmen zum Thema:


100 m2 modernes DG am Stephansplatz, Domblick, Gemeinschaftsterrasse - Schöner Wohnen mit Dompfarrer Toni Faber:
— Armin Wolf (@ArminWolf)


Die bescheidene Hütte von Dompfarrer Toni Faber - Ein Glaserl Wein und hundert Engerln
— Helmut Fischer (@thehefi)


Schöner Wohnen mit Dompfarrer Toni Faber: " Ganz im sinne der kirche, bescheiden und volksnah, oder so
— Philipp Pably (@Philipp0007)


Die Faberhafte Welt des Toni. Im Dachausbau ist er eben "näher, mein Herr, zu dir".
— dieter chmelar (@chmelar_dieter)