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EU beendet Griechen-Hilfe: Geld-Stopp am Dienstag

Heute Redaktion
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Die Euro-Länder lehnen eine Verlängerung des griechischen Hilfsprogramms über den 30. Juni hinaus ab. Damit ist Athen ab Dienstag pleite. Die Griechen hatten um eine Verlängerung gebeten, um eine Volksabstimmung über das Sparpaket durchführen zu können, die EU ließ sie mit ihrer Bitte abblitzen. Am Sonntag berät die EZB, die Europäische Zentralbank, über ihr weiteres Vorgehen.

Die Euro-Länder lehnen eine Verlängerung des über das Sparpaket durchführen zu können, die EU ließ sie mit ihrer Bitte abblitzen. Am Sonntag berät die EZB, die Europäische Zentralbank, über ihr weiteres Vorgehen. 

Die 18 anderen Euro-Finanzminister - ohne den griechischen Kollegen Yanis Varoufakis - haben bei ihrem Sondertreffen am Samstag in Brüssel beschlossen, keine Verlängerung zu akzeptieren. Die Hellenen bleiben aber auf ihrem Standpunkt und wollen nach wie vor ein Referendum über die Bedingungen für eine weitere finanzielle Unterstützung am Sonntag in einer Woche abhalten. An dieser Idee hielt der Griechen-Premier selbst nach einem Krisentelefonat mit dem französische Staatspräsidenten Francois Hollande und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel fest. Die griechische Opposition dürfte laut letzen Meldungen hinter ihrem Premier stehen. 

Endgültiges Scheitern?

Es sieht nach einem endgültigen Scheitern der monatelangen Verhandlungen aus. Ohne eine Einigung auf ein Reformpaket und die Zustimmung durch einige nationale Parlamente erhält Athen die restliche Hilfstranche von 7,2 Mrd. Euro nicht. Wie es jetzt weitergeht, ist unklar. Es wird über Plan B - einen Ausstieg der Griechen aus der Eurozone oder eine Staatspleite - spekuliert.

Varoufakis' Amtskollegen war offenbar der Geduldsfaden gerissen. ÖVP-Finanzminister Hans Jörg Schelling sagte schon vor Beginn der Sitzung, er sehe keine Möglichkeit für eine Verlängerung des Hilfspakets. Auch der finnische Ressortchef Alexander Stubb prophezeihte, es werde keine Erstreckung geben. Der belgische Finanzminister Johan Van Overtveldt bezeichnete die plötzliche Idee mit der Volksabstimmung nur mehr als "bizarr".