Wirtschaft

EU-Finanzminister lassen Griechen noch zappeln

Heute Redaktion
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Bild: Sebastien Pirlet / Reuters

Für Griechenland ist die Rettung vor dem Staatsbankrott nach einer monatelangen Zitterpartie in greifbare Nähe gerückt: Trotz ungeklärter Fragen zeichnete sich am Montagabend eine Einigung zwischen den internationalen Geldgebern und Athen auf ein neues, zweites Hilfspaket von mindestens 130 Mrd. Euro ab.



Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos ist optimistisch, dass die Euro-Gruppe noch am Montag in Brüssel den Rettungsplan für sein Land beschließen wird. "Griechenland hat alle Bedingungen erfüllt für die Annahme des zweiten Programms", sagte Venizelos. Die EU-Finanzminister gaben sich zu Sitzungsbeginn zumeist ebenfalls optimistisch.

Sitzung bis in die NachtDer Rettungsplan sieht ein zweites Hilfsprogramm über 130 Mrd. Euro für das hochverschuldete Land vor. Zudem sollen die privaten Gläubiger auf Forderungen in Höhe von 100 Mrd. Euro verzichten. Die Sitzung dürfte bis in die Nacht dauern.

"Es ist klar, dass wir heute das Ende einer langen Periode der Unsicherheit erwarten, die weder der griechischen Wirtschaft noch der Euro-Zone insgesamt geholfen hat", ließ Venizelos mitteilen. Auch der griechische Finanzminister räumte ein, dass noch "technische" Fragen geklärt werden müssen, bevor die Euro-Finanzminister einen Beschluss fassen können. "Bis zum letzten Moment werden die Verhandlungen fortgesetzt."

"Nachbessern" noch notwendig
Diplomaten zeigten sich optimistisch. Griechenland habe die Vorgaben erfüllt. Einzig beim Erreichen der Schuldenquote von 120 Prozent bis 2020 müsse noch "nachgebessert" werden. Der Grundsatzbeschluss für das zweite Griechenland-Paket inklusive Privatgläubigerbeteiligung für einen Schuldenschnitt war bereits letztes Jahr erfolgt. Nun soll die endgültige Absegnung erfolgen.