Carbon Capture & Storage (CCS)

Europas größte CCS-Anlage entsteht in den Niederlanden

Im Hafen von Rotterdam wird Europas größte CO2-Abscheidungs- und Speicheranlage gebaut. Klimaschützer kritisieren die Technologie als hochriskant.

Heute For Future
Europas größte CCS-Anlage entsteht in den Niederlanden
Greenpeace-Protest vor dem Berliner Reichstag gegen CO2-Verpressung.
Paul Langrock / laif / picturedesk.com

Der Bau von Europas größter CO2-Abscheidungs- und Speicheranlage (Carbon Capture and Storage, abgekürzt CCS) beginnt nächstes Jahr im Hafengebiet von Rotterdam. Das haben die beteiligten Unternehmen am Mittwoch bekannt gegeben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Projekt mit der Bezeichnung "Porthos" hat einen Umfang von 1,3 Milliarden Euro. Betriebsbereit soll die Anlage 2026 sein, wie es heißt. Hinter dem Bau der Anlage stehen die Rotterdamer Hafenbehörde sowie das niederländische Gasunternehmen Gasunie.

Porthos soll CO2 filtern, die von Raffinerien von Chemieanlagen in der Umgebung ausgestoßen werden. Anschließend wird das schädliche Treibhausgas in leere Gasfelder unter der Nordsee transportiert. In drei bis vier Kilometern unter der Meeresoberfläche wird es dort gespeichert. Die jährlichen CO2-Emissionen der Niederlande sollen ab 2026 so geschätzt um zwei Prozent reduziert werden.

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    Im Hafengebiet von Rotterdam wird Europas größte CO2-Abscheidungs- und Speicheranlage (Carbon Capture and Storage, kurz CCS) gebaut.
    Im Hafengebiet von Rotterdam wird Europas größte CO2-Abscheidungs- und Speicheranlage (Carbon Capture and Storage, kurz CCS) gebaut.
    NICOLLE R. FULLER / Science Photo Library / picturedesk.com

    Umstrittene Technik

    Carbon Capture wird oft als wichtiges Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel genannt. Umweltschützer verweisen aber regelmäßig darauf, dass der Vorgang aufwändig, hochriskant und teuer ist. Es wird gemahnt, dass es eher das Ziel sein sollte, den CO₂-Ausstoß zu minimieren, anstatt die Treibhausgase aufzufangen und zu speichern.

    Auch sprechen rechtliche Rahmenbedingungen dagegen. In Österreich ist es seit 2011 etwa komplett verboten, CO₂ im Boden zu speichern. Zuletzt gab es vonseiten der Regierung jedoch Stimmen, die Rechtslage zu überarbeiten.

    red
    Akt.