Österreich
Europaspange: Das sind die Pläne fürs Waldviertel
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko, Landtagsabgeordneter Jürgen Maier und Nationalratsabgeordneter Maurice Androsch stellten nun die konkreten Pläne vor.
Wie berichtet wird bereits seit einiger Zeit an konkreten Plänen für eine verkehrstechnische Erschließung des Waldviertels getüftelt. Eine "Europa-Spange" soll entstehen, das Waldviertel an Wirtschaftsräume im Ausland angebunden werden.
Der zuständige Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko (VP) stellte nun gemeinsam mit Jürgen Maier (VP; Anm.: Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Horn) sowie Maurice Androsch (SP; Anm.: Nationalratsabgeordneter und bis vor Kurzem noch SP-Bezirksvorsitzender in Waidhofen/Thaya) das neue Konzept der "Europaspange" genau vor.
Verbindung zwischen S3 und S10
Grundsätzlich soll die "Waldviertel-Autobahn" die S3 und die S10 verbinden. Der Vorschlag: Ein Korridor, der von Stockerau über Hollabrunn, Horn und Gmünd weiter nach Freistadt verläuft. Die genaue Trasse selbst soll nach fachmännischer Prüfung von Experten vorgeschlagen werden. "Wir wollen mit der Europaspange eine Anbindung des Wald- und Weinviertels an die Europastraße 55 und damit an die Nord-Süd-Achse Kopenhagen – Berlin – Dresden – Prag – Linz und weiter über Venedig nach Griechenland", so Schleritzko.
Auch die Achse Richtung Süddeutschland und dem Schwarzen Meer soll erschlossen werden.
"Der Raum Prag wird bis 2030 seine Wirtschaftsleistung um 65 Prozent steigern, der Raum Brünn um etwa 61 Prozent, die Region rund um unsere Landeshauptstadt um etwa 45 Prozent und auch Linz um etwa 20 Prozent", so der VP-Politiker.
Eine Milliarde für das nördliche NÖ
Laut Prognosen und Berechnungen soll die regionale Wirtschaftsleistung damit um bis zu einer Milliarde Euro gesteigert werden, man rechnet mit 10.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen.
Und auch die Landesstraßen sollen ausgebaut werden: So wird eine Verbindung von Zwettl und Pöggstall zur A1 geprüft, auch zahlreiche Spurenzulegungen auf Autobahnen sind bereits geplant.
"Als Mobilitätslandesrat ist für mich klar, dass der alleinige Ausbau der Straße nicht zielführend ist", erklärt Schleritzko, der die Verbesserungen der Franz-Josefs-Bahn schon 2024 bis 2027 umsetzen möchte.
Die in die Planungen eingebundenen Regionalverbände stützen das Vorhaben. Bei der Sitzung am Dienstag stimmten von 27 Mitgliedern fast alle dafür – es gab lediglich eine Gegenstimme.
Landtag, dann Bund und SPV
Die nächsten Schritte: Ein Initiativantrag im Landtag, Gespräche mit dem Bund und die "Strategische Prüfung Verkehr" (Anm.: diese nimmt durchschnittlich ein bis zwei Jahre in Anspruch).
Eine Umsetzung der "Europaspange" wird voraussichtlich 25 bis 30 Jahre in Anspruch nehmen. (nit)