Bezirk Neunkirchen

Experte: "Noch stärkeres Beben in der Region möglich"

Ein Erdbeben der Stärke 4,5 riss letzte Woche Bewohner in NÖ aus dem Schlaf. Ein Seismologe erklärt, was noch zu erwarten ist.

Erich Wessely
Experte: "Noch stärkeres Beben in der Region möglich"
Experte Helmut Hausmann erklärt die Erdbebensituation in NÖ.
Geosphere Austria

Die Erschütterungen in der Nacht auf Donnerstag waren um 2.59 Uhr im Bereich des Epizentrums einen Kilometer nordöstlich des Kurorts Semmering (Bezirk Neunkirchen) stark spürbar gewesen. In NÖ trete ein Beben mit der Magnitude 4,5 (zunächst war die Magnitude mit 4,4 angegeben worden, wurde dann nach oben korrigiert) im Schnitt nur "alle 14 Jahre auf", so Experte Helmut Hausmann von Geosphere Austria zu "Heute".

Weitere Erschütterungen dürften in nächster Zeit folgen, "in ganz seltenen Fällen ist auch ein noch stärkeres Beben in der Region möglich", so Hausmann.

"Herzrasen und Übelkeit"

Über 100 Schadensmeldungen waren kurz nach dem Erdbeben eingegangen (etwa Risse im Mauerwerk von Häusern), das sei laut Hausmann "doch außergewöhnlich". Zwei Betroffene meldeten gesundheitliche Probleme "durch rasches Aufstehen", eine weitere Person "Herzrasen und Übelkeit". Zwei kleinere Nachbeben der Stärken 1,2 und 1,4 folgten noch in der Nacht. 

Über 3.500 Wahrnehmungen

Bis Ende der Woche füllten über 3.500 Bewohner das Wahrnehmungsformular des Erdbebendienstes aus. Die Wahrnehmungsberichte seien wichtig, anhand der Daten könne man verschiedenen Orten Intensitätswerte (zwölfstufige Skala) zuordnen. Laut Geosphere Austria werden die so gewonnenen Daten "in eine Landkarte eintragen und schließlich das Epizentrum und die Epizentralintensität ermittelt". Auch versicherungstechnisch spielen die Daten eine Rolle.

In NÖ tritt ein Beben mit der Magnitude 4,5 im Schnitt alle 14 Jahre auf
Helmut Hausmann
Seismologe bei Geosphere Austria

Betroffener und Experte zum Erdbeben in NÖ:

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    Thomas wurde vom Beben aus dem Schlaf gerissen – <a rel="nofollow" data-li-document-ref="120017445" href="https://www.heute.at/s/thomas-50-im-schock-erdbeben-zog-risse-durch-haus-120017445">hier geht es zur Story.</a>
    Thomas wurde vom Beben aus dem Schlaf gerissen – hier geht es zur Story.
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    Das stärkste Beben in der Region (im Raum Seebenstein) gab es übrigens im Jahr 1964 mit einer Magnitude von 5,3. In den letzten drei Jahren gab es Dutzende Erdstöße im Bezirk Neunkirchen, am 30. März 2023 verursachte eine Magnitude von 4,2 im Raum Gloggnitz zahlreiche leichte Schäden. Exakt zwei Jahre zuvor gab es bei Neunkirchen ein kräftiges Beben mit der Stärke 4,6. Der Hintergrund für die Erdbeben sind Bewegungen unter der Erde. Die Afrikanische Platte driftet nach Norden, drückt dabei unter die Eurasische Platte. "Der Prozess wird noch lange andauern", so der Experte.

    Der Link zur Erdbebenmeldung ist hier zu finden: https://www.zamg.ac.at/cms/de/aktuell/erdbeben

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