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Experten warnen vor On-Board-Diagnose-Anschluss

Mit einem Stecker können Laien den Fehlerspeicher ihres Autos selber checken. Tönt gut, birgt aber Gefahren.

Heute Redaktion
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Informationsquelle, aber kein Wundermittel: Gadgets lesen die Fehlerspeicher von Autos aus.
Informationsquelle, aber kein Wundermittel: Gadgets lesen die Fehlerspeicher von Autos aus.
Bild: iStock

"Schluss mit Bschiss in der Werkstatt" – so, oder so ähnlich lauten aktuelle Schlagzeilen und verspricht die Werbung für die verschiedenen, weniger als 100 Franken teuren Geräte im Internet, mit denen über den On-Board-Diagnose-Anschluss (OBD) und via Smartphone-App Resultate abgerufen werden.

"Die Resultate, die diese OBD-Dongles auslesen, dürften ähnlich oder identisch sein mit denen in einer Werkstatt", erklärt Markus Peter vom Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS). "Doch die Kunst der Fehlerdiagnose besteht nicht im Anzeigen des Fehlers, sondern in der anschließenden Fehlersuche und Behebung."

Gleicher Meinung ist auch der Touring Club Schweiz (TCS). "Diese Geräte klären ja nicht den Defekt an sich, sondern sie helfen den Fachleuten, den Fehler zu finden", so TCS-Mediensprecher David Venetz. "Aber letztlich setzen auch diese Geräte Fachwissen voraus, denn ein Werkzeug alleine macht aus einem Laien noch keinen Experten."

Immerhin: Andreas Burgener, Direktor von auto-schweiz, der Vereinigung der Schweizer Automobil-Importeure attestiert den Geräten, "dass sie zumindest mehr über ein Problem am Auto verraten, als die orange oder rot leuchtende Fehlermeldeanzeige". Für AMAG-CEO-Morten Hannesbo sind die Gadgets für Technik-interessierte Kunden "sicher spannend". Aber er warnt: "Falls die Wartung laut Herstellervorgaben nicht durchgeführt wird, lehnt der Hersteller jegliche Ansprüche an Gewährleistung ab. Beispielsweise, wenn Fehler einfach gelöscht oder ein fälliger Service zurückgestellt wurde." (Dieter Liechti / 20Minuten)

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