Österreich

Expertengruppe soll Missbrauch aufarbeiten

Heute Redaktion
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Ein Fall von sexuellem Missbrauch eines Ministranten aus den 90er-Jahren kam kürzlich an die Öffentlichkeit. Das Stift Klosterneuburg will nun vollständige Aufklärung.

Der Fall von sexuellem Missbrauch eines minderjährigen Ministranten im Jahr 1991 durch einen Chorherren, setzte der guten Reputation des Stiftes Klosterneuburg zu. Von Beginn an wehrte man sich gegen die Vorwürfe, die Causa vertuscht zu haben – mehr dazu hier.

Heftige Kritik an Handeln des Stiftes

Laut Stift war das Gegenteil der Fall: Sechs Tage nach Bekanntwerden des Falles sei der Beschuldigte suspendiert und des Stiftes verwiesen worden. Von einer Anzeige habe man abgesehen, weil die Mutter des betroffenen Kindes dies nicht gewollt habe. Kritik hagelte es auch, weil der Geistliche nach seiner Suspendierung weiterhin auf Stiftskosten wohnen durfte. Laut den Regeln der Augustiner-Chorherren sei man dazu, bis zur endgültigen Weisung aus Rom über den Austritt, aber verpflichtet gewesen, konterte das Stift. Auch dass man sich bei der späteren Priesterweihe des Geistlichen in Rumänien nicht querstellte, wurde heftig kritisiert.

Propst Bernhard Backovsky – damals Novizenmeister und für die Ausbildung der Chorherren verantwortlich – möchte nun eine weisungsfreie Expertengruppe einsetzen, um letzte Unklarheiten zu beseitigen und den Fall lückenlos aufzuklären. Das erklärte das Stift Klosterneuburg in einer Aussendung. Es gehe dabei auch um das "zukünftige Tun des Stiftes Klosterneuburg".

"Bestmöglich Klarheit schaffen"

"Als im Jahre 1993 erste Vorwürfe geäußert wurden, hat das Stift konsequent im Sinne des Betroffenen gehandelt und den Beschuldigten umgehend aus dem Kloster entfernt. Wenn es zum weiteren Umgang mit diesem Fall – wie in den Medien aufgebracht – offene Fragen gibt, stehen wir nicht an, den aufgeworfenen Fragen in aller Aufrichtigkeit nachzugehen. Wir wollen jedoch auch darüber hinausgehend bestmöglich und umfassend Klarheit schaffen, um jedenfalls für die Zukunft die richtigen Schlüsse im Sinne der Prävention ziehen zu können", so Backovsky.

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(nit)